Thema Mode

Lektion fürs Leben  

Als Reece Yeboah elf Jahre alt war schickte ihn seine Mutter von London nach Accra in Ghana, um mit seiner dortigen Familie zu leben. Dass Yeboah heute ein erfolgreicher Londoner Jungdesigner mit Fans wie Lewis Hamilton ist, hat er nach eigenen Worten auch dieser Erfahrung zu verdanken – einer Erfahrung, die ihm den Wert von Familie, Disziplin und harter Arbeit gelehrt hat. Sein Label Saint London ist auf diesen Werten aufgebaut und dürfte bald noch viel mehr Menschen erreichen: Die Marke COS hat mit Yeboah eine Capsule Collection entworfen. Auf der Show in London saßen namhafte Fans wie Naomi Cambpell, Edward Enninful und Riccardo Tisci. Der Look: Casual Basics wie Hoodies, College-Jacken und Strickpullover im Mix mit geschneiderten Teilen, in Farben von leuchtendem Gelb bis dunklen Grautönen und Prints von Nadelstreifen über Schmetterlingen bis Batikmustern.

Mode für Heldinnen

Nun ist auch Paco Rabanne gestorben. Er wurde 88 Jahre.
Er war der Mann, der modebewusste Französinnen in den 1960ern animierte Plastik und Metall zu tragen. Quite shocking. Er brachte den Körper zum Funkeln: Mit Kettengeflecht, Metallmünzen, Riesenpailletten. Fast immer schaute auch ein bisschen Haut unter den engmaschig verknüpften schillernden Materialien hervor, aus denen die Kleider von Paco Rabanne bestanden. Sie waren meistens kurz, gerade geschnitten, eigentlich leicht zu tragen aber durchaus anspruchsvoll. Die Mode von Paco Rabanne verlangte Präsenz und Selbstbewusstsein, weshalb Jane Fonda als Filmheldin „Barbarella“ darin auch so gut aussah.

Der Spanier, der eigentlich Francisco Rabaneda y Cuervo hieß, beschwor schon in den 60er-Jahren die Vision einer Frau der Zukunft hervor; stark, unabhängig und gekleidet in Mode, die nach Zukunft aussah: Wegen der ungewöhnlichen Materialien, der silbernen Metallic-Effekte, der komplexen Konstruktion. Die „Space-Age“ Ästhetik jener Jahre, die Mode, Film und Design prägte, ließ die Menschen von fernen Planeten träumen und spiegelte gleichzeitig den Glauben an eine aufregende Zukunft auf Erden wider.

Für Rabanne entpuppte sich diese auch als sehr gewinnbringend: Durch eine Partnerschaft mit dem Puig-Konzern und der daraus resultierenden Duftlinie, die bis heute Bestseller produziert, schaffte er mit seinem Unternehmen den finanziellen Erfolg, der ihn auf ewig absichern sollte. Die Erfolgsgeschichte begann, als Antonio und Mariano Puig Planas den Landsmann in seinem Büro nahe den Folies Bergère in Paris besuchten. 1969 kam das „Calendre“ (das Wort für den Grill eines Autos!) auf den Markt, das gleichzeitig in Spanien, Frankreich und Amerika gelauncht wurde. Ein ziemlicher Scoop damals, für den Designer und besonders Puig, das damit die internationale Bühne betrat. Es blieb eine Verbindung fürs Leben.

Seine späten Jahre widmete Rabanne der Kunst und einem ruhigen Leben in der Bretagne, während das Modehaus dank seines aktuellen Chefdesigners Julien Dossena heute zur gefeierten Avantgarde-Clique von Paris gehört: Frauen wie Beyoncé sind Fans, Elle Fanning bewirbt den neuen Duft „Fame“. Heldinnen der Gegenwart eben.

DIOR HAUTE COUTURE

Just us. Hanging out in front of the Loewe show. Stay curious for more! 

Fotos Nico Kawohl

Spektakulär! Ein „Museum zum Wohnen“ baute das Sammlerehepaar Domnick Ende der 60er-Jahre in Nürtingen für sich und seine Sammlung. Für Luisa Cerano ist das brutalistische Gebäude die perfekte Kulisse für die aktuelle Spring/Summer 23-Kampagne
„The green power“ heißt die ktuelle Kollektion von Luisa Cerano

Art-fremd? Aber nein!

Die Modewelt darf getrost als die kleine Schwester der Kunst bezeichnet werden: Die Verbindung reicht von Kunst als Inspiration für Kampagnen und Kollektionen bis zu der Frage, wo Mode aufhört und Kunst beginnt. Im Falle der Spring/Summer 23-Kollektion von Luisa Cerano wählte man den Weg einer Symbiose: Klassische Pieces mit klaren Silhouetten und auffälligen Prints werden in der Kulisse der Sammlung Domnick in Nürtingen nahe Stuttgart vor ebenso klaren architektonischen Formen inszeniert. Die offene Gestaltung verrät, worum es im Inneren des Gebäudes geht: Freiheit! Seit Ende des Zweiten Weltkriegs sammelten das Arztehepaar Ottomar und Greta Domnick unter anderem Arbeiten der Moderne, die während der Nazizeit noch als „entartete Kunst“ verbannt wurden. Die treibende Kraft der Sammler? „Der Hunger nach Kunst.“

 

New year, new Gucci. Rocky with glitter on top. The Gucci Fall Winter 2023 Men’s Collection employs the circumstance of improvisation as a methodology. IT’s their first seperated men’s runway after 3 years and the first show without Alessandro Michele.

Ab auf die Piste!

Mit Rückblick auf den vergangenen Ski-Urlaub gelten die schillerndsten Erinnerungen womöglich eher dem Après-Ski als der letzten Abfahrt. Auch die Gucci Après Ski Kollektion fokussiert sich lieber auf die begleitenden Looks zum Sport. Mit viel 70er-Jahre-Flair bleibt sie der typisch bunten Gucci-Ästhetik treu und erlaubt außerdem einen Blick auf die neuen Stücke aus der Zusammenarbeit mit Adidas. Wo geht’s zur schwarzen Piste?

Art Director: Christopher Simmonds

Photographer: Mark Peckmezian

Director: Akinola Davies Jr

Make up: Daniel Sallstrom

Hair: Shiori Takahashi

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Ich sehe was, was… 

„Wo soll das noch hinführen?“, ist eine Frage, die man beim koreanischen Outdoor-Möbel-Unternehmen Helinox schon lange nicht mehr stellt. Vielmehr ist man schon vorausgeeilt, sieht die Verschmelzung aus Funktionalität und Design als selbstverständlich und thematisiert bei der aktuellen Zusammenarbeit mit Off-White lieber, wo das Outfit aufhört und das Möbelstück anfängt. Bereits 2020 begann die Kollaboration mit dem inzwischen verstorbenen Off-White-Gründer Virgil Abloh. Inspiriert von der menschlichen Evolution und dem Feigenblatt aus der Geschichte Adam und Evas, entstand die Equipment-Kollektion mit Bomberjacke, Hose, faltbarem Stuhl und Tisch. Gerade Schnitte und eine Farbauswahl von Schwarz und Weiß erzeugen Härte, die von der Silhouette sanfter Feigenblätter wieder aufgebrochen wird. Wie ein Camouflage-Muster lassen die applizierten Blätter Personen, Mode und Möbel miteinander verschwimmen. Ab sofort online und in den Off-White Stores.

Kunde? König! 

Klar, Online-Shopping auf dem heimischen Sofa ist auf dem Vormarsch, und doch stöbern viele noch immer gern in der Realität, belegen nicht nur Studien, sondern auch die beliebten Pop-up-Store-Konzepte der Modebranche. Von nostalgischer Schwimmbad-Atmosphäre bei Jacquemus bis zur künstlerischen Shop-Ausstellung von Louis Vuitton war quasi schon alles dabei – außer etwas Dauerhaftes.

Bei Valentino setzt man genau hier an und verkündete jüngst, die weltweite Umgestaltung aller Stores. Im Fokus? Die Kunden! Inspiriert von italienischer Gastfreundschaft, sollen die sich in gemütlicher Atmosphäre nicht nur wie zu Hause fühlen, sondern künftig auch private Einkaufstermine buchen können. Mit einem zurückhaltenden, gleichwohl durchdachtem, Design halten sich die neuen Concept-Stores an die Ästhetik der Marke. Lokalkolorit geben kleine Referenzen auf den jeweiligen Standort. Benvenuti a casa! Kim Hofmann

You are wanted! 

Nachhaltigkeit zählt bis heute zu den wichtigsten Maßstäben eines guten Modedesigns – in optischer wie ökologischer Hinsicht. Eine Gratwanderung, die vor allem für junge Talente eine Herausforderung darstellt. Daher unterstützt der Fashion Council Germany mit dem Förderprojekt Fashion X Craft nun zum zweiten Mal sechs deutsche Nachwuchsdesigner. Gemeinsam mit der Swarovski Foundation und der The Prince Foundation soll in Workshops, Webinaren und einer Reise nach England der Fokus auf traditionell handwerkliche Produktionsverfahren und den Umgang mit nachhaltigen Ressourcen gelegt werden. Die Zukunft liegt in den Händen der nächsten Modegeneration. Noch bis zum 27. November online bewerben!

Abfahrt Hollywood

Bekanntermaßen sehnt man sich immer nach dem, was man gerade nicht hat. Während wir uns also ein bisschen kalifornische Sonne in unsere düstere Winterstimmung wünschen, träumt man dort vom Skifahren. Zum 90. Jubiläum des deutschen Luxus-Sportmode-Labels Bogner bringt man in Zusammenarbeit mit dem kalifornischen Concept Store Fred Segal nun beides zusammen: Mit „Ski Sunset“ wird erstmals eine Auswahl aktueller Bogner Kollektionen im Fred Segal Store auf dem Sunset Boulevard in Hollywood erhältlich sein. Gemeinsam mit Harden Cashmere entstanden außerdem Unisex Strickpullover und -decken, die das Wesen beider Marken in einem Print zusammenfassen: Ein Skifahrer springt über das Hollywood-Sign! Bis zum 15. Januar erhältlich.

California Couture

In Venice Beach sieht das Leben aus, als habe jemand einen permanenten Ins­tagram-­Filter drübergelegt. Die Farben sind intensiver, die Körper definierter, und der Ozean strahlt in einem so makel­losen Blau, als handele es sich um ein Bild­schirmschoner-­Motiv. Eli Russel Linnetz, der gefeierte Designer hinter dem Label ERL, ist in dieser Szenerie aufgewachsen. Die rebellischen Skater, die schrägen Paradiesvögel und die knalli­ge Umgebung prägen die Arbeit des ehemaligen Filmstudenten, der als Videokünstler und Foto­graf zunächst mit Lady Gaga und Kanye West arbeitete, bevor er 2018 sein eigenes Label grün­dete.

Für Dior­ Men ­Chefdesigner Kim Jones war ERL der perfekte Partner, um Dior aus der Per­spektive von Skater­ und Jugendkulturen zu betrachten. Die aktuelle Capsule mit ERL mixt ultrabreite Baggyhosen mit ultrabreiten Sneakers, Saddle­ Bags werden mit schweren Goldketten über die Schultern gehängt und Pillbox ­Hüte à la Jackie Kennedy kontrastieren mit „California Couture“­ Statement-­Sweatshirts, die man spätes­tens zum Sonnenuntergang am Beach gut ge­brauchen kann, gute Laune inklusive.

Tolles Trio! 

Die Zusammenarbeit zwischen Streetstyle-Marken und Designern bewährt sich ein ums andere Mal – man denke an Louis Vuitton und Supreme oder Gucci und Palace. Eine so symbiotische Verbindung wie sie bei Dries Van Noten und Stüssy entstand, ist aber doch etwas Besonderes. Auf den ersten Blick mögen die, für Van Noten typisch gradlinigen Schnitte, die meistens mit sanften Rüschen und Blumenprints gepaart werden, nicht zu Stüssys jugendlich-wildem Skater-Look der 80er-Jahre passen. Die gemeinsamen Entwürfe wirken jedoch wie aus einem Guss.

Eine, auf einem Parka, aufgesprühte Graffiti-Wasserpfeife wird zur Blumenvase à la Dries Van Noten, auf T-Shirts, Joggern und Sweatern findet sich das gemeinsame Co-Branding und elegante Hosen und Jackets werden mit Strass überzogen und ohne Hemd darunter zum rockigen Statement. Auf gleiche Weise funktioniert auch die Kampagne: Flea, Gründungsmitglied und Bassist der Red Hot Chili Peppers wird zum Hauptdarsteller. Lachend, springend und mit seinem Bass performend, sendet er dieselbe Message, die der gesamten Zusammenarbeit unterstellt werden kann: Go crazy, it‘s fun! Ab dem 18. November online und weltweit in ausgewählten Chapter Stores, Dover Street Market-Filialen oder den Dries Van Noten-Stores. Kim Hofmann

Photography: Tyrone Lebon

Art Director: Edward Quarmby

Director of Photography: Robbie Corral

Stylist: Claudia Sinclair

Hair & Make-Up: Tina Outen

Production: DoBeDo Represents

Sie nehmen’s sportlich

Während das italienische Modehaus Gucci von Farbe und Optimismus nur so strotzt, setzt der spanische Kollege Balenciaga eher auf Monochrom und nahezu ironische Statements. Neben der Muttergesellschaft Kering haben sie nun eine weitere Gemeinsamkeit: eine Kooperation mit Adidas! Als begehrter Partner hat das deutsche Sportmodeunternehmen schon einige Ausflüge in die Luxusmode unternommen: Prada, Ivy Park oder Stella McCartney sind nur einige Beispiele.

Nun folgte zu Beginn des Jahres eine Kollektion im typischen Gucci-Retro-Stil. Wenig später zeigte auch Balenciaga im Zuge der Spring Summer 23 Show die gemeinsamen Pieces. Sportliche Trainingsanzüge treffen auf Pfennigabsätze und für Balenciaga typische Oversized-Silhouetten. Zu den Highlights gehören eine mit High-Heels verbundene Baggy-Trainingshose sowie gebrandete Triple S Sneaker und Hourglass-Bags: Der Balenciaga Schriftzug untermalt die klassischen drei Streifen und das Adidas-Logo. Ab sofort online und in ausgewählten Balenciaga und Adidas Stores.

Nichts für Weicheier! 

Wer Flagshipstores für Modegiganten entwirft, den kann auch die Gestaltung einer Handtasche nicht schrecken. Das stellte Architekt Peter Marino nun in Zusammenarbeit mit Louis Vuitton unter Beweis. Im Zuge der vierten Runde der Artycapucines Kollektion stellte Marino als einer von sechs zeitgenössischen Künstlern seine Interpretation der Capucines Bag vor: Mit den Worten „Das ist keine Weichei-Handtasche“, beschreibt der Amerikaner seine tiefschwarze, von mittelalterlichen Nieten, Nägeln und Beschlägen inspirierte Kreation. Weltweit sind 200 limitierte Exemplare in den Louis Vuitton Stores erhältlich. Für die Rundum-Marino-Erfahrung empfehlen wir, einen Abstecher in den von ihm entworfenen Londoner Flagship Store.

Abflug: Für das Shooting brachten wir Mode und Möbel zum Vilhelm Lauritzen Terminal am Flughafen Kopenhagen. Sessel „Yoell“ von Vincent Van Duysen, 2022, Molteni; Einteiler aus Seidenstrick und Wildlederstiefel: beides von Hermès
Shirtdress von Samsøe Samsøe. Wildlederstiefel: Hermès. Tasche „Lotus“ von Boyy. Ohrring „Love Band Twirl“ mit Brillanten von Ole Lynggaard Copenhagen
Sessel: „Yoko Cord Outdoor“ von Inoda + Sveje für Minotti
Model Laura steht im Anzug von Akris vor dem Terminalgebäude.
Die Wendeltreppe an einem Ende der Halle führt zur Galerie, Teppich: Kelim „Untitled_AB12“ von Alain Biltereyst für Kvadrat.
Kaschmir-Rolli, Rock, Lederboots, Tasche: alles von Prada
Tisch: „PK61“, von Poul Kjærholm, jetzt
mit einer Platte aus norwegischem
Marmor statt aus Glas, Fritz Hansen.
Top: Dries Van Noten über mytheresa.com; Ohrring mit Opal, Brillanten und einhängbarer Barockperle: Ole Lynggaard; Armband mit Perle: Sophie Bille Brahe über mytheresa.com
Nur im Haupteingang wird Marmor verwendet.
Stuhl: Klappsessel „Saxe“ von Mogens Lassen,
1955, neu aufgelegt 2022, By Lassen.
Anzug aus Schurwolle und Tasche: beides von Akris
Der Platz vor dem Restaurant war früher Terrasse,
Hocker: „BIT“ in Terrazzo-Optik, wetterfest und aus recyceltem Plastik, von Simon Legald, 2021, Norman Copenhagen
Der Saal des Restaurants liegt neben der Abfertigungshalle und bietet Blick aufs Rollfeld. Schaukelstuhl: „Penguin Rocking Chair“ von IB Kofod Larsen, 1953, jetzt neu aufgelegt von Menu
Der Seiteneingang führt direkt ins Restaurant.
Pilotenjacke aus Wolle
und Nylon, Shirt, Krawatte, Lederhose: alles von
Louis Vuitton
Durch die Tür geht’s aufs Rollfeld. Polsterbank: „Foyer“ von Vilhelm Lauritzen, 1945 für das „Radiohuset“, der dänischen Rundfunkanstalt, jetzt erstmals zu kaufen, von Carl Hansen.
Gestricktes Kleid und Jacke von Stine Goya. Loafers: Louis Vuitton
Die große Glaswand öffnet sich zum Rollfeld. Tisch: „Doric“ aus massivem poliertem Travertin von Gamfratesi für Gubi, 2022.
Kleid aus Cloqué: Cecilie
Bahnsen über mytheresa.com.
Sandalen: Boyy
Die Treppe führt zur Dachterrasse des Restaurants mit Reling und Schornstein, als wär’s ein Luxusdampfer.
Hemdjacke und Hose aus Wolljersey. Schuhe mit
Wollstrickdetails: alles von Max Mara
Angewandte Aerodynamik: Schalenstuhl „Alma“ von Antonio Citterio für Flexform, 2022
Die gekurvte Bank im Restaurant
ist eingebaut. Stuhl „Vega VLA26“ von Vilhelm Lauritzen 1956 für das Volks-, heute Konzerthaus „Vega“
in Kopenhagen entworfen, neu hergestellt von Carl Hansen, 2022.
Top und Rock aus Lammleder: Munthe. Ohrring aus Sterlingsilber:
Georg Jensen x Stine Goya
Die gewellte Decke ist mit 12.500 schallschluckenden Faserplatten verkleidet. Cape mit Fransen, Trenchcoat, Lederstiefel: alles von Tod’s. Ohrringe und Ringe aus Sterlingsilber von Georg Jensen
Die Treppe am anderen Ende der Halle.
Stühle: „Cocoon Dining Chair“
von Kevin Hviid, 2022, ATBO.
Jacke und Rock aus Kid Mohair, Pumps aus Neopren und Leder, Sonnenbrille „Lady 95.22 R1I“: alles von Christian Dior
Den „HB Lounge Chair“ entwarf Hans Bølling u. a. in American Cherry – so cool kann Kirschholz sein. Von Brdr Krüger mit AHEC, 2022

HAUS AM HIMMEL

Der Vilhelm Lauritzen Terminal am Flughafen Kopenhagen ist zeitlos klar, hell und leicht – ein Meisterwerk der dänischen Moderne. Wir konnten uns keinen besseren Ort vorstellen, um Möbel und Mode aus Skandinavien und anderswo zu zeigen.

Fotograf: Anders Overgaard c/o Kathrin Hohberg
Styling: Philip Junker
Model: Laura Bøgesvang Sørensen c/o Le Managament
Haare & Make-up: Sonja Shenouda; Digi-Tech: Tomas Hein Licht-Assistenz: Otto Godthjælpsen
Produktion: Matias Udby und Karl-Emil Knoblauch

Im Haus des Handwerks

Zum fünften Mal wird die LVMH-Gruppe  zu den Journées Particulières einladen: Die Luxus-Häuser des Konzerns machen ihr Handwerk und ihre Expertise über Events, Ausstellungen, Workshops für das Publikum erlebbar. 2022 werden 96 Orte – Museen, Weingüter, Privatresidenzen, Geschäfte und Ateliers – in 15 Ländern beteiligt sein. Der neue Hauptsitz von Loro Piana im Palazzo Cortile della Seta in Mailand wird eine der 19 Locations in Italien sein. Hier dürfen Gäste das Label bei einer Reise durch die Geschichte von Loro Piana begleiten, Fotos, Videos, Archivdokumente oder historische Kleidungsstücke entdecken, Handwerkskünstler und ihre Techniken kennenlernen. Eine eigens geschaffene Installation in Form einer Sanduhr steht dabei symbolisch für die Zeitreise.

Gucci
Balenciaga
Moschino
Louis Vuitton
Moschino
Coperni

BAGS BIZARRE

Ein aufregender Fashion-Monat geht vorüber und eine Erkenntnis bleibt: Ausgefallene Taschen stehlen die Show. Sei es als flauschiger Gizmo bei Gucci, die Beachparty to-go bei Moschino in Form einer aufblasbaren Mini-Luftmatratze oder als Bucket Bag: Taschen werden kommende Saison zum verrückten Blickfänger. In die Super-Size Bags von Louis Vuitton passt neben dem Wichtigsten auch rein, was sonst nicht fehlen darf. Die Cinderella des 21. Jahrhunderts trägt bei Coperni Glas als Mini-Hobo Bag in der Hand statt an den Füßen. Alle Hände frei, bleiben bei Balenciaga, dank im überlangen Handschuh integrierter Schultertasche.

Burbe
Stella McCartney
Stella McCartney
Dolce & Gabbana
Valentino
Valentino  
Stella McCartney
Chanel
Jil Sander
Jil Sander
Miu Miu
Gucci
Chanel

Funkeln, Funkeln, Funkeln!

Pailletten, Strass und Glitzersteine sind uns beim diesjährigen Fashion Week Marathon besonders im Gedächtnis geblieben. Ob im Total-Look bei Valentino, mit minimalistischen Essentials bei Jil Sander oder im Y2K-Stil bei Stella McCartney: Die Mode-Zukunft glitzert – und zwar von Kopf bis Fuß. So schmücken Dolce & Gabbana ihre Models mit breiten Glitzer-Chokern, bei Chanel gibt es Strass-besetzte Riemchensandalen und Netzstrümpfe. 

SUPERSIZE ME

„Mehr ist mehr“ war schon immer ein bewährtes Motto bei Louis Vuitton. Bei der SS23 Kollektion von Kreativdirektor Nicolas Ghesquière müsste es allerdings „Größer ist besser“ lauten. Bereits das üppige Bühnenbild, das gleichermaßen an eine aufgehende Blüte wie an eine Zirkus-Manege erinnert, lädt in eine andere, scheinbar größere Welt ein. Es folgen Looks mit überdimensionierten Reißverschlüssen, groß-aufgedruckten Gürtelschnallen und auffälligem Statement-Schmuck. An Kleider und Jacken sind neben XXL Schnallen und Schlaufen teilweise auch skulpturale Applikationen angebracht. Accessoires wie extrabreite Taillengürtel und Plateau-Stiefel runden die Looks ab.

Ziemlich große Sache!