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DIE NEUE AUSGABE

 IN WELT AM SONNTAG

Blick in den Himmel

Sarah Burtons Männerkollektion für Spring/Summer 2023 hat die Transzendenz im Sinn: Schwarz, Weiß und gedeckte Rosa- und Blautöne bestimmen bei Alexander McQueen die Farbpalette, Symbole des Kosmos und des Nachthimmels waren nicht zu übersehen. Pailletten und Kristalle, die in Form von Kometen und astralen Mustern auf die Revers der Jacken gestickt wurden oder den kompletten Rücken eines Mantels zieren, entführt die Männermode in der kommenden Saison in den Nachthimmel. Aber was wäre eine McQueen-Kollektion ohne eine subversive Note? Strickjacken wurden an den Seiten kunstvoll aufgeschlitzt und mit silbernen Ringen wieder zusammengenäht. Accessoires wurden mit Metallösen durchstochen und sogar ein Harnisch mit Kristall wurde gesichtet. Wohin wir damit wollen? Ganz klar, hoch hinaus!

Fun Styles

HA HA HA – Was gibt es da zu lachen? Fragt man Sänger Harry Styles und Guccis Creative Director Alessandro Michele, würde die Antwort wohl lauten: so Vieles! Schließlich ist der Titel der gemeinsamen Gucci HA HA HA Kollektion nicht nur von den Initialen beider Vornamen, sondern auch von dem Lachen inspiriert, das ihre Freundschaft ausmacht.

Angelehnt an die Looks des Sängers, entstand eine Kollektion, die mit den bekannten Codes von Maskulinität und Ästhetik bricht: Klassische Männermode wird durch voluminöse Schnitte, satte Farben, Muster und kindlich-spielerische Accessoires neu interpretiert. Und das ist nur der Anfang. Die kreative Symbiose von Gucci HA HA HA soll der Startschuss zu einer noch undefinierten, gemeinsamen Reise sein.  

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Dries Van Noten, Spring Summer 23 Show der Männer

the sky is not the limit

Auf dem Dach einer Garage mit typisch Pariser Aussicht, präsentierte Dries Van Noten die Spring Summer 23 Kollektion der Männer. Stil trifft auf Straße. Und sie mögen sich gegenseitig.

Am Ende des Regenbogens

„Long Live Virgil“, rappte Kendrick Lamar live bei der jüngsten Louis-Vuitton-Männerschau in Paris. Niemand kann den verstorbenen Chefdesigner Virgil Abloh auf die Erde zurückholen, doch auf der finalen Abschiedsschau schien sein Geist so lebendig, präsent und einflussreich zu sein wie eh und je. Eine Marschkapelle läutete den Beginn der Schau ein, die auf einer leuchtend gelben Autorennbahn im der Cour Carée im Louvré stattfand.

Die Branche nimmt sich stets sehr ernst, doch Abloh vermochte es, sie mit Leichtigkeit, fast wie durch die Augen eines Kindes zu sehen – und eben diese Gabe spiegelten Schau und Kollektion wider. Taschen erinnerten an Spielzeughäuser, Scheren hingen an Sakkos, gigantische Edelweiß-Motive schmückten Mäntel und bunte Perlen baumelten an Mützen. Zum Schluss trugen die Models eine riesige Regenbogenflagge über den Laufsteg, die an den bunten Catwalk von Ablohs erster Show im Jahr 2018 erinnerte. Den Optimismus und die Lebensfreude, die die Farben damals ausdrückten, tragen sie noch heute in sich.

Louis Vuitton

SS23 Men

Was ist Realität und was ist Einbildung? Bei der SS23 Menswear Show Louis Vuittons verschwimmen die Grenzen.

Die Louis Vuitton Men SS23 Show in Paris

Neue Nonchalance

Mit seiner langen Tradition unterliegt der Männeranzug nur selten modischen Schwankungen. Bei Brunello Cucinelli schafft man es, ihn trotzdem neu zu erfinden: Für die Frühjahr-Sommer Kollektion 2023 sollen ihn legere Schnitte, Naturfasern und helle Farben zum alltags- und sommertauglichen Zweiteiler machen. Dünne Strickwaren und Schuhe ergänzen die Kollektion und lassen sich auch einzeln – mit Sakko oder Anzugshose – zu lässigen Looks kombinieren.

Walter Chiapponi

bei der Tod’s SS23 Männerschau

ETRO

SS23 Menswear

Mr. Fantasy verlässt die Bühne. Kean Etro hat das magische Bild von Etro mehr als 30 Jahre lang geprägt. Er kreierte erstaunliche Showsettings, lange bevor es üblich wurde. Er ließ die Models durch ein Milchbad schwimmen, ‚übernahm‘ Mailand mit Ochsen und Pferden, baute eine Autowaschanlage und vieles mehr. Jetzt hat die Familie das Unternehmen verkauft, Marco de Vincenzo übernimmt das kreative Ruder, Kean und seine Schwester Veronica bleiben als Berater. Für seine letzte Sendung schickt Kean jedem Journalisten ein besonderes Gedicht. Seine Gedichte werden für immer bleiben.

Inga Griese

PRADA TESTIMONIALS

Jaehyun & Song Kang

Prada auf Papier

Was braucht man so als Mann in seinem Kleiderschrank? Vermutlich ein Hemd, bestimmt eine Jeans, vielleicht auch ein Sakko. Eine Lederjacke wäre nicht schlecht, für die Mutigen die passenden Shorts dazu, für die Entspannten einen Ringelpulli und für alle einen schwarzen Anzug. Solche Sachen stellt die Branche in Massen her, doch Prada besteht mit seiner neuesten Männerkollektion für den nächsten Frühling darauf, das auch die klassischsten Basics nicht von irgendwoher kommen sollten. Der Mann soll gezielt auswählen, und sich dabei natürlich nach seinem eigenen Typ richten: Der Mix aus Büroensembles, Lederoutfits und Schuljungen-Looks machte auf dem Laufsteg mehr Sinn, als man es zunächst vermuten würde. Das gesamte Set, das an das Interieur eines Hauses erinnerte, bestand übrigens aus Papier, ebenso ein Mantel, der zur Einladung mitgeschickt wurde. Hinter einer alltäglichen Fassade steckt oft mehr, als man denkt. Bei Prada erst recht. Silvia Ihring

Bilder: Getty Images

Warm ums Herz

Zwei Leidenschaften sind besser als eine. Das beweist zumindest Tom Daley, der britische Profi-Schwimmer, der während seiner Teilnahme bei den Olympischen Spielen im Jahr 2021 nicht nur mit sportlichen Erfolgen auffiel. Wenn Daley mal nicht trainierte oder an Wettkämpfen teilnahm, strickte er. Das kuriose Hobby hat ihn zum Publikumsliebling und zum Mode-Unternehmer gemacht – Tom Daley verkauft seine Strickteile auf einer eigenen Website.

Nun kooperiert er anlässlich des Pride Month mit dem Pariser Männermodelabel Ami. Für die Marke hat er zwei Pullover gestrickt: Der Ami de Coeur Rainbow Jumper kann noch bis zum 14.6. auf Drouot.com ersteigert werden, während der Cropped Cable Jumper am 18.6. als NFT ersteigert werden kann. 100 Prozent der Erlöse gehen an die Wohltätigkeitsorganisation Kaleidoscope Trust, die sich für die Belange der LGBTQIA+-Community einsetzt. Eine Mission, die die zwei Entwürfe mit ihren Regenbogenfarben stolz repräsentieren. Silvia Ihring

Patek Philippe erhöht den Takt

Gerade ist die Genfer Uhrenmesse beendet, auf der Patek Philippe unter anderem eine Kombination von Jahreskalender und Zweiter Zeitzone präsentiert hat, da stellt die Manufaktur schon die nächste komplizierte Novität vor: Die „5470P“ ist ein Schnellschwinger-Chronograph, kann mit zwei Stoppzeigern aus der Mitte ganze und Zehntelsekunden messen. Sieben neue Patente sorgen für Energieeffizienz, Stoßsicherheit und dafür, dass das Werk trotz des zweiten Chrono-Mechnanismus in ein flaches Gehäuse passt. Das ist, wie bei Patek Philippe für Hochkompliziertes üblich, aus Platin. Auch wenn die „5470P“ optisch ganz sportlich daherkommt, ist zunächst keine Stahl-Version geplant, heißt es. Wobei: Für eine Charity-Auktion zum Beispiel sei so etwas vielleicht denkbar, als Einzelstück. Das erzielt dann womöglich einen weit höheren Preis als die Platin-Variante für 398.766 Euro. Jan Lehmhaus

 

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