Schon normalerweise misst sie stolze 1,83. Mit ihrem Paar Manolo Blahnik-Stilettos ist sie noch mal 10,5 cm höher. Damit ist Kristina Blahnik, die Nichte von Schuh-Legende Manolo Blahnik, auf Augenhöhe mit dem CEO des Onlinehändlers Mytheresa.com, Michael Kliger. Und das nicht nur im Wortsinn. Denn seit 2011 führt sie als CEO die Geschäfte des britischen Familienunternehmens. Mit ihrem kreativen, 80-jährigen Onkel und knapp 250 Mitarbeitern lässt sie die Legende „Manolo“ weiterleben. Es ist ihr stets wichtig zu betonen, dass sie ihr Team als erweiterte Familie sieht. „Freiheit und Zeit unterscheidet unser Familienunternehmen von einem börsennotierten oder nicht organisch gewachsenen Unternehmen. Man muss nichts für jemanden machen. Man macht es für sich selbst und kann sich natürlich entwickeln. Für uns ist Luxus kein Objekt, sondern Zeit und Freiheit zu haben“, sagte sie jüngst bei einem Talk in der Münchner Dependance von mytheresa.com, von dem es noch weiterging zu einem stimmungsvollen Dinner in der Galerie Thomas.
„Für uns ist Luxus kein Objekt!“
Kristina spricht fließend Deutsch, ihr Vater, ein gebürtiger Niedersachse hat nach dem Umzug nach England, weiterhin in seiner Heimatsprache mit ihr gesprochen. Auch von ihrem Onkel habe sie viel gelernt. „Vor allem neugierig zu bleiben, denn das ist er bis heute.“ Für seine neue Herbst-/Winterkollektion ließ sich Manolo von den 70er-Jahren inspirieren, dem Jahrzehnt, in dem er, der seinen Eltern zuliebe eigentlich Diplomat werden sollte, seine Firma begründete. Und damit zumindest ein Botschafter des großen Stils wurde. Jeder Kollektion widmet er seitdem eine Collage, die er aus Geschichten und Bildern in seinem Kopf konstruiert. „Das macht ihn so unique. Er denkt immer neu, jede Saison. Sein Gedächtnis ist fast einschüchternd“, erzählt Kristina Blahnik. Dass man das alles festhalten muss? Ehrensache. Und deshalb gibt es nun neben all seinen schönen Modellen nun auch ein virtuelles Archiv – mit Skizzen und Anekdoten aus 50 Jahren Schuhgeschichte. Auch das ein Luxus, den sich wohl nur ein Familienunternehmen leisten kann.