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Sie trägt seine Sweatshirts, er borgt sich ihre Tasche, beide kaufen die gleichen Hemden: Die strenge Unterteilung zwischen Frauen- und Männermode wird von immer mehr Luxuskunden bewusst ignoriert. Mehr Styling-Freiheit bedeutet schließlich mehr Optionen – und diese reihen sich nun die neuen „Earthbeat“- Sneakers von Etro ein. Der Unisex-Schuh fällt durch sein Patchwork-Design aus Kalbsleder, Paisley-Jacquard und bedruckten Stoffdetails auf und ist mit Details wie Fransen und neonfarbenen Schnürsenkeln verziert. Vorgestellt wurde der „Earthbeat“ auf der Männermodenschau im vergangenen Juni, die Models trugen dazu gemusterte Leggings und weite Baggy-Hosen. Ein Styling, das sich vermutlich auch ein paar Frauen abschauen werden.

Monopoli. Total Look und Tasche „Mount“ aus Kalbsleder von Bottega Veneta
Locorotondo. Total Look von Celine. Collier „Harmonia“ von Swarovski
Torre Cintola. Transparentes Hemdkleid, Strickbody und Ledergürtel: Tod’s. Sonnenbrille: Chanel
Total Look von Chanel
Wohin des Wegs? Nach Apulien! Und zwar für unser Mode-Shooting. Berit Heitmann trägt hier, über den Dächern der berühmten Trulli-Häuser, Prada total
Locorotondo. Total Look aus zwei Pullovern und Shorts von Etro. Schuhe: Tod’s
Masseria Torre Coccaro. Oversized Sweatshirt von Versace. Basecap: Hermès
Alberobello. Total Look von Dolce & Gabbana
Locorotondo. Caban-Jacke, Rolli und Hose: Loro Piana. Mary Janes in Silber: Dior
Ceglie Messapica. Total Look aus Paillettenkleid, Halskette mit Küken-Anhänger und Mokassin von Gucci
Ceglie Messapica. Total Look von Fendi. Typische Luminarie-Lichtinstallation aus der Region
Locorotondo. Total Look von Christian Dior
Locorotondo. Wolljacke, Hemd, Wollhose und „Babouche“-Schuhe mit Goldschnalle von Jil Sander
Ceglie Messapica. Oversized Mantel von Dries Van Noten. Tanktop und Hose von Brunello Cucinelli. Ohrring „Oribita“ von Swarovski. Dazu trägt Berit Pantoletten von Louis Vuitton
Locorotondo. Kaschmir-Mantel, Top und Hose von Max Mara. Sneakers: Hermès
Monopoli. Berit im Total Look von Alexander McQueen. Brille von Christian Dior
Monopoli. Total Look von Louis Vuitton. Wollte mit ins Bild: Hündin Lea von einem Passanten
Masseria Torre Coccaro. Hellblaues Hemd mit Spitze und Jeans von Valentino

Zwischen Tür und Trulli

In Apulien herrscht Gelassenheit. Schon deshalb wollten wir unbedingt dorthin mit den Looks der neuen Saison. Denn darum geht es doch jetzt. Und natürlich um den schönen Augenblick.

Die Bewohner der italienischen Stiefelspitze sind schwer zu beeindrucken. Schon gar nicht von einem Mode-Shooting und einem Team aus dem vergleichsweise hohen Norden. Dass immer mehr Menschen von außerhalb den Weg nach Apulien finden und von Landschaft und Architektur hingerissen sind, ist für sie kein Grund, selbst aus der Fassung zu geraten. Diese Region ist eine mit Ecken und Kanten und das macht ihren Reiz aus. Mit karibikblauem Wasser, historischen Gebäuden, aber eben auch mit Imperfektionen. Nie hat man das Gefühl, hier durch ein Open-Air-Museum zu laufen. Das Historische prallt hier und da auf die Gegenwart und die Natur wiederum erobert sich an ungeahnten Stellen ihren Raum. Es ist diese Spannung, die unser Team bei seiner Arbeit beflügelte. Ob in Alberobello, einem der bekanntesten Orte der Region, bekannt für seine Trulli, in der Hafenstadt Monopoli oder in Ceglie Messapica: Die offensichtliche Schönheit dieser Orte war immer nur das Entrée zu den verborgenen Ecken, die mit ihrem Charme auf den zweiten Blick begeisterten. So ergab es sich auch, dass wir vor vielen Türen ungeplant stehen blieben und loslegten. Sie sind Hingucker und Metapher für eine Region, in der die Menschen offen sind – für alle schönen Dinge, die da kommen mögen. Ein Gefühl, das man sich in der nächsten Saison überziehen sollte, und das garantiert nicht aus der Mode kommen wird.

Fotograf: Niko Schmid-Burgk c/o Schierke Artists

Styling: Silja Lange

Model: Berit Heitmann c/o Spin Model Management

Haare & Make-Up: Uli Wissel c/o Uschi Rabe

Digital Operator: Stefan Hauck c/o Blink Imaging

Assistent: Bruno Axhausen

Produktion: Caminante Productions

In Apulien herrscht Gelassenheit. Schon deshalb wollten wir unbedingt dorthin mit den Looks der neuen Saison. Denn darum geht es doch jetzt. Und natürlich um den schönen Augenblick.

Muse Berit Heitmann c/o Spin Model Managment
Kamera Bruno Axhausen

 

Das Leben ist schön

 ICON. Unsere neue Ausgabe.

Robert Lebeck, 1968, Westerland.  In der Online-Auktion der Berliner Villa Grisebach zum Thema „Die Krawatte in der Photographie“ findet.

Love is in the air

Darf der das? Nicht die Krawatte. Sondern da hingucken, wo er hinguckt? – Ist es nicht verwirrend wie das Stoffmuster, dass einem eine solche Frage in den Sinn kommt? Statt Pril-Blumen zum Beispiel. Was ist da passiert mit uns, seit Robert Lebeck diese wunderbare Aufnahme in Westerland machte? (Die sich in guter Gesellschaft mit Werken von Warhol bis William Klein in der Online-Auktion der Berliner Villa Grisebach zum Thema „Die Krawatte in der Photographie“ findet). 1968 hat Lebeck die Szene fotografiert. Damals, als braun werden ein Ausdruck von Wohlstand und Orange die Megafarbe war, als die Deutschen das Wirtschaftswunder entdeckten und auch die Rebellion. Als entscheidende Weichen gestellt wurden für die gesellschaftlichen Freiheiten, die heute absurderweise von eigenwilliger moralischer Hysterie wieder eingekreist werden. Wir wollten frei sein und wir wurden es.

Natürlich gibt es noch Optimierungsbedarf, aber ganz wesentliche Themen wie Emanzipation, Akzeptanz von Diversität und Sexualität, Religionsfreiheit, freie Lebensentwürfe wurden doch in den letzten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts überhaupt erst möglich. Manchmal sorge ich mich. Wenn Natur nicht verstanden wird. Kunst einfach abgehängt, weil sie angeblich belästigt, statt sich darüber auszutauschen. Wenn in der Berliner Blase genderneutrale Toiletten an Grundschulen thematisiert werden, statt das eigentliche Problem zu politisieren, dass wirklich in jeder Hinsicht gute Schulen noch immer Glückssache im reichen Deutschland sind. Und vieles mehr. Aber dies ist ICON. Das Anti-Problem. Wir suchen stets nach Schönheit, Inspiration, Zuversicht. Nach denen, die was machen aus der wunderbaren Welt, die uns trotz aller Unwägbarkeiten zur Verfügung steht. Weil das Gute heilt. Kürzlich sagte ein Musikwissenschaftler im Deutschlandfunk, Kultur sei kein Kohlehydrat, sondern ein Enzym. Also lebenswichtig. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen viel Freude beim Lesen! Morgen in WELT AM SONNTAG. Ihre Inga Griese

Fabel(hafte) Wesen

Dass vielen Tieren menschliche Eigenschaften zugeschrieben werden, wissen wir aus Fabeln und Geschichten. Zu den listigen Schlangen und dem klugen Igel gesellt sich in der Animaux Kollektion von Boucheron nun die eigensinnige Katze. Inspiriert von Wladimir, einem Kater, der einst über das Stammhaus am Pariser Place Vendôme 26 gewacht haben soll. Kettenanhänger, Ringe und Ohrringe tragen sein diamantenbesetztes Konterfei. Präsentiert werden die Neuheiten von Markenbotschafterin und Modedesignerin Alexa Chung, die im Kampagnenvideo kurzerhand von Wladimir ans Telefon geholt wird.

Hochfrequent

Frederique Constants „Monolithic“-Hemmung gehört zweifellos zu den wichtigsten technischen Neuerungen  der vergangenen Jahre. Schließlich räumt sie gründlich mit einem 250 Jahre alten Bauprinzip auf, benötigt statt 26 Bauteilen nur eines und ist völlig amagnetisch. Die Schwingfrequenz ist zehnmal so hoch wie bei üblichen Mechanismen. Dadurch ist sie superpräzise – und ein echter Hingucker. Die „Slimline Monolithic Manufacture“ gibt es in zwei Stahl- und einer Roségoldversion.

Maus-Zeiger

Comic-Kooperationen sind derzeit ein heißes Thema in der Haute Horlogerie. Bei Bulgari haben sie schon Tradition – oder vielmehr bei Designlegende Gérald Genta, dessen Marke die Italiener 1998 kauften. Die „Gérald Genta Arena Retro Mickey Mouse Disney“ folgt weitgehend einer Vorlage aus den 90ern. „Retro“ steht dabei gar nicht für nostalgische Gestaltung, sondern für die typische retrograde Minutenanzeige Gentas, kombiniert mit einer springenden Stunde im Fenster. Die Uhr mit Stahlgehäuse und Automatikantrieb ist limitiert auf 150 Exemplare.

Großes Theater

Wenn Dolce & Gabbana ihre Alta Moda zeigen, ist klar, dass das ganz große Rad gedreht wird: Diesmal ging es um Handwerkskunst und Traditionen aus Venedig: Muranoglas, Karneval, Casanova, Kronleuchter, Mosaike – übersetzt in einzigartige Roben. Gezeigt wurden sie auf dem Markusplatz vor dem Dogenpalast als Kulisse. Die Models, darunter die Töchter von Monica Bellucci, Heidi Klum und Puff Daddy, glitten zu Vivaldi den Laufsteg entlang. Währenddessen verfärbte sich der Himmel von Pink zu Grau zu Schwarz. Dann kam ein Regenbogen, die Glocken läuteten, Windböen kamen auf und gerade als Stefano Dolce und Domenico Gabbana den Schlussapplaus abgenommen hatten, brach ein Platzregen los. Ob das Teil der Inszenierung war? Bei Dolce & Gabbana wäre es in jedem Fall denkbar. Ganz, ganz große Theater! Heike Blümner aus Venedig.

 

Dolce & Gabbana Casa

Möbel Couture

Im November eröffnet in Mailand der erste Dolce & Gabbana Casa Flagshipstore und im April 2022 werden die Designer ihre neue Möbelkollektion auf der weltgrößten Möbelmesse in Mailand präsentieren. Eine Preview gab es jedoch jetzt schon in Venedig. „Wir lieben den Exzess“, verkündeten Stefano Dolce und Domenico Gabbana auf ihrer Pressekonferenz. Und schöpfen wie immer aus dem Vollen.

Es ist ein Fest italienischer Handwerkskunst vom sizilianischen Carretto bis zum venezianischen Murano-Glas geht man an die Grenzen des Machbaren. Letztlich handelt es sich um Möbel Couture. Aufwendiger geht es kaum. Und während einerseits der Tradition gehuldigt wird, kommt der Spaß nie zu kurz. Ob bemalte Kühlschränke oder Polsterlandschaften im Leopardenlook: Gute Laune gibt’s bei Dolce & Gabbana im Überfluss. Heike Blümner live aus Venedig.

Schauspieler Cillian Murphy
DJane Peggy Gou
Starregisseur Spike Lee
Sänger und Schriftsteller Chen Kun
Schauspielerin Xin Zhi Lei

Von Neuem

Schreiber fürchten sich häufig vor der weißen Seite, dem unbeschriebenen Blatt. Schließlich ist der Anfang das Wichtigste, das erste Kapitel von etwas Neuem. Montblanc ehrt mit der Neuauflage der Kampagne „What Moves You, Makes You“ jene, die kreativ nach Neuem streben. Etwa den irischen Schauspieler Cillian Murphy, für den jede Rolle ein weißes Blatt ist, das er mit Leben füllt. Einen Neuanfang der anderen Art machte die Südkoreanerin Peggy Gou, die ihre Karriere als DJane begann und später ihre eigene Plattenfirma gründete und als Modeunternehmerin arbeitet. Die Botschaft: Kreativität ist es immer wert, gelebt zu werden. Begleitet wird die Kampagne von der neuen Montblanc UltraBlack Kollektion.

George Hoyningen-Huene The Divers
Swimwear by Izod, 1930
© George Hoyningen-Huene Estate Archives
Daniela  Müller – Brunke
George Hoyningen-Huene Greta Garbo, 1955 © George Hoyningen-Huene Estate Archives
George Hoyningen-Huene Balenciaga 1938 © George Hoyningen-Huene Estate Archives
Bruce Gilden Terry Des Moines, Iowas © Bruce Gilden
Heinz Hajek-Halke Südliche Erinnerung, 1957 © Heinz Hajek-Halke und CHAUSSEE 36
Funplace BERLIN PHOTO WEEK 2019 © Kolja Eckert
Children playing at the Western side of the Berlin wall, West Berlin, 1963 © Thomas Hoepker and Magnum Photos[

Sehen und sehen werden

Was gefühlt gestern noch nur einen Flug entfernt war, erscheint heute weit und in Teilen unerreichbar. Wir blicken auf den gleichen Horizont in einer anderen Welt. Auch der Künstler und Modefotograf George Hoyningen-Huene erlebte von 1900 bis 1968 eine Welt im Wandel. Immer dann erfreulich, wenn es um den Fortschritt ging. Etwa als Damenmode endlich betonte, anstatt nur zu bedecken, und Bademode tatsächlich braun gebrannte Arme und Beine zuließ. Davon erzählt die Aufnahme „The Divers“, die er 1930 fotografierte. Sie ist Teil der Berlin Photo Week, die mit verschiedenen Ausstellungen und Expertenrunden nicht nur zurück, sondern auch nach vorn schaut – in eine Welt, die auch von Berlin aus betrachtet immer noch groß, weit und inspirierend ist. Ab 27.8. berlinphotoweek.com

Licht aus: Licht an!

Wenn die Zeitanzeige nicht mehr die Hauptaufgabe feiner Uhren ist, kann auch profane Leuchtmasse ganz neue Funktion bekommen. Roger Dubuis hat schon im vergangenen Jahr gezeigt, wie dramatisch sich damit inszenieren lässt: Bei der „Excalibur Twofold“ glühen in der Dunkelheit die Konturen des Armbands im selben Grün wie die Zeiger und die Kanten der Werkbrücken. Die „Excalibur Flying Tourbillon Glow Me Up“ geht noch viel weiter: mit der vierfarbigen Illumination von Werkteilen und 60 Baguette-Diamanten auf der Lünette, unter denen Leuchtmasse eingelassen wurde. Das Ergebnis ist ein kompletter Image-Wechsel, palace by day, circus by night, quasi zwei Uhren in einer – aber nur achtmal zu haben.

Superstar-Ehepaar Beyoncé (unter anderem mit 128,54 Karat Tiffany-Diamant) und Jay-Z werben für Tiffany & Co und die moderne Liebe vor einem Tiffany-blauem noch nie ausgestelltem Gemälde von Jean Michel Basquiat. Noch Fragen?

Architekt Peter Marino
Studio Proba
Mr. Flower Fantastic
Brooklyn Balloon Company by Robert Moy
Architekt Frank Gehry

Think out of the box!

Beim Shopping muss nicht zwingend die Kreditkarte in Mitleidenschaft gezogen werden. Sehnsucht anstelle von Kaufsucht kann ein Schaufensterbummel wecken. In den Louis Vuitton Boutiquen lädt aktuell die Fensterdekoration ein, gleichzeitig in Vergangenheit und kreativen Zukunftsvisionen zu schwelgen. Anlässlich des 200. Geburtstages von Gründer Louis Vuitton ehrt das französische Luxushaus ihn und die Anfänge mit der Initiative „Louis 200”.

Der Koffer – das erste Produkt des ursprünglichen Reisegepäckherstellers – wurde von 200 Kreativen neu gedacht. So verwandelte etwa die Brooklyn Balloon Company by Robert Moy den Koffer in eine Skulptur aus Ballons, Streetart-Künstler Mr. Flower Fantastic schuf eine Installation aus Pflanzen. Alle Arbeiten werden im August in ausgewählten Stores und Schaufenstern präsentiert.

WENIGER IST MEHR

Kann man nackt auch gut angezogen sein? Dieser Frage widmeten sich jüngst Autobauer MINI und Modedesigner Paul Smith in einer Kollaboration. Die Antwort nennt sich MINI Strip und zeigt, dass Reduktion nicht auf Kosten von Design und Funktionalität gehen muss. Mit dem Ziel, die nachhaltige Automobilproduktion zu fördern, verlagerte sich der Fokus auf das Wesentliche eines Fahrzeugs. So trennte man sich etwa von Innenraumverkleidungen und der farbigen Lackierung der Karosserie. Keine Sorge, eine dünne Schicht farbloser Lack schützt vor Korrosion. Sichtbare Schrauben, 3D-gedruckte Einsätze und ein Panoramadach aus recyceltem Plexiglas machen das Elektrofahrzeug nicht nur noch umweltfreundlicher, sondern auch in Herstellung und Optik im wahrsten Sinne transparenter.

Mach mal Pause  

Warum Shopping noch keine anerkannte sportliche Disziplin ist, erscheint rätselhaft. Wer es richtig macht, kommt gut ins Schwitzen – und hungrig macht es auch. Im Münchener Luxus-Kaufhaus Lodenfrey kann man sich nun angemessen stärken. Seit dem 13. August gibt es neben neu gestalteten Polo Ralph Lauren Corner-Shops auch das aus New York oder Tokyo bekannte Café „Ralphs Coffee”. In entspannt amerikanischer Atmosphäre kann man hier Kaffee- und Teespezialitäten sowie Snacks oder – typisch bayerisch – ein kaltes Bier genießen. Cheers!

© Photo Nadine Fraczkowski
ANNE IMHOF, UNTITLED (2017) Aluminium, acrylic ; 300 × 190 × 4,5 cm Pinault Collection (Paris, Venice); Courtesy of the artist and Galerie Buchholz (Berlin, Cologne, New York) Photo credit : Aurélien Mole
ANNE IMHOF, UNTITLED (IMAGINE) (2019) Plate, bronze cast ; 1,5 × 44,5 cm; Helmet ; 25 × 31 × 25 cm Courtesy of the artist and Galerie Buchholz Photo credit : Aurélien Mole
View of the exhibition « Carte blanche à Anne Imhof, Natures Mortes », Palais de Tokyo, (22.05.2021 – 24.10.2021) Eléments of Angst opera presented in 2016 at the Kunsthalle of Bâle, at the Hamburger Bahnof of Berlin and in the Biennale de Montréal Courtesy of the artist and Galerie Buchhol
ADRIÁN VILLAR ROJAS, UNTITLED (DE LA SÉRIE / FROM THE SERIES « RINASCIMENTO ») (2015-2021) Melon, celery, white shimejis, coriander, white and black grapes, yams, morilles, enoki mushrooms, eggplants, papayas, black radish, pomegranates, lion’s mane mushrooms, Corona beer bottle, passion fruits, citrons, asparagus, pink radish, curly parsley, red cabbages, nameko, grapefruits ; 160 × 45 × 57 cm Courtesy of the artist, Marian Goodman Gallery and kurimanzutto Photo credit : Aurélien Mole
ANNE IMHOF, UNTITLED (2016) Punching bag ; 164 × 35 × 35 cm Coll. Pinault Collection (Paris, Venice); Courtesy of the artist and Galerie Buchholz Photo credit : Aurélien Mole
ANNE IMHOF, FIGURE I (2021) Aluminium, acrylic ; 300 × 190 × 4,5 cm Courtesy of the artist, Galerie Buchholz and Sprüth Magers Photo credit : Aurélien Mole

ZwischenWelten

Carte Blanche darf in der Kunst als eine Art Ritterschlag gesehen werden, denn sie bedeutet uneingeschränkte künstlerische Freiheit. Das Pariser Museum für moderne Kunst, Palais de Tokyo, erteilte diese kürzlich der deutschen Künstlerin Anne Imhoff. Das Ergebnis? Für die Ausstellung „Natures Mortes“ (Stillleben) legte sie das Gebäude bis auf den Rohbau frei. Hinzu fügte sie ein gläsernes Labyrinth, indem sie abwechselnd mit hellen und dunklen Farbtönen, unterbrochen von welken Blumen und Stillleben, spielt. Gemeinsam mit 30 Gastkünstlern, unter ihnen Musikerin und Balenciaga-Muse Eliza Douglas, lässt sie Raum und Körper mit Malerei und Musik verschmelzen, um alle Facetten des Lebens zu zeigen: Licht und Dunkelheit, Leben und Verblichenes. Die Ausstellung kann bis zum 24.Oktober besucht werden.

Improvisationskunst

Punkt, Punkt, Komma, Strich, lautet die bewährte Formel zum Test von neuem Schreibgerät wie Füller, Textmarker und Co. Gemeint sind hier nicht nur Kinder, sondern auch Kunden im Fachhandel für Künstlerbedarf. Auf den Probier-Papieren finden sich zögerliche Kringel, selbstbewusste Striche und wahllose Muster. Inspiriert von der Idee des Unbeobachtet-Seins, hat Künstlerin und Illustratorin Sarah Illenberger bekritzelte Testpapiere gesammelt und zu einzigartigen Designs kuratiert. Zu finden sind sie unter anderem auf dem Blow Vorhang der Artist Edition und auf drei Textilbahnen des dänischen Textilverlags Kvadrat.

Drei farbenfrohe Textilbahnen – Script_One, Script_Two und Script_Three. Fotografiert von Corinna Gratzl und Robert Rieger.

„Es gibt eine Fehlinterpretation dessen, was gutes Aussehen heißt. Es geht darum, gesund auszusehen, nicht faltenlos.“

 Peter Philips ist einer der bekanntesten Make-up-Artisten der Welt und ein Pionier: Schon vor 25 Jahren schminkte er Männer. Ein Gespräch.

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Meerblick

Der Ozean bringt eigenwillige Gewächse zu Tage: Seegras, Algen, aber auch die Arbeiten von Thirza Schaap. In der Serie Plastic Ocean thematisiert die niederländische Künstlerin die schöpferische Kraft des Meeres. So baut sie kleine Skulpturen aus Plastikabfällen, die, vom Wasser verformt, an südafrikanische Strände gespült wurden.

Die Bildhalle Zürich stellt für die Sommerausstellung Ocean neben Schaap sieben weitere Künstler aus, die sich in ihren Werken mit dem Meer auseinandersetzen. Allen gemein ist die betrachtende Perspektive vom Ufer aus. Bis zum 25. September geöffnet.