Rockaway Beach, NYC

Magic Place

Rockaway Beach

Ist schon klar: In den Hamptons ist es grüner, schicker und ruhiger. Aber die New Yorker sind nun mal stolz auf ihre Stadt und seit einigen Jahren endlich auch auf ihre Strände. Allen voran dem Rockaway Beach, einem nicht mehr ganz so verschlafenen Örtchen am äußersten Zipfel von Queens. Die Bahn bummelt gemütlich und einigermaßen zuverlässig dorthin, wer aus Manhattan kommt, nimmt meist die Fähre aus Downtown. Einmal angekommen, empfangen einen Straßenblöcke aus bescheidenen Häuschen, charmante Plattenbauten und, ja, ein Blick auf den Ozean so weit das Auge reicht. Der „Boardwalk“, also die Flaniermeile entlang des Strandes, ist so offen und großzügig, wie es New Yorker Straßen praktisch nie sind, die Menschen skaten, radeln und atmen eine Seeluft, die vergessen lässt, dass der John F. Kennedy-Flughafen nur wenige Autominuten entfernt liegt.

Zur Stärkung holt man sich ein Sandwich aus der Rockaway Bakery, der Tag ist lang und das Wasser kalt, und für das kalte Bier unterm selbst mitgebrachten Sonnenschirm braucht es eine solide Basis im Magen. Aber wirklich viel tut man hier nicht: dösen, lesen, der Musik der Nachbarn zuhören, von denen es gerade an Wochenenden sehr viele gibt. Nervig? Kommt darauf an. Im Sommer werden New Yorks öffentliche Strände zu den Wohnzimmern der Städter, von denen die meisten ohne den Luxus privater Außenräume auskommen müssen, aber dafür eine große Auswahl an Parks und eben das Meer vor der Haustür haben.

 Und das Meer ist großzügig, erst recht für Surfer, die vom starken Wind und den großen Wellen angelockt werden. Ihnen gehört Rockaway Beach vor allem früh morgens oder am frühen Abend, wenn das Licht am schönsten ist. Man kann ihnen zusehen, während man Tacos an einem der Boardwalk-Restaurants isst. Oder man hat im „Rockaway Beach Hotel“, dem bisher ersten und einzigen Luxushotel in Rockaway Beach, einen Tisch auf der Dachterrasse reserviert, die einen der wohl besten Ausblicke der Stadt bietet. Vielleicht verbringt man dort sogar die Nacht, weil sich das Ganze doch irgendwie wie Urlaub anfühlt.

Man ist immer noch in New York, aber irgendwie auch ganz weit weg.

 

Text + Bilder
Silvia Ihring