Just be yourself, Daniel!

007’s Getränk der Wahl ist bekannt. Daniel Craig, der ihn zuletzt verkörperte, bevorzugt es schlichter: Vodka auf Eis! Für die neue Kampagne von Belvedere auch tanzend vor der Kamera des Oscarprämierten Regisseurs Taika Waititi. Inspiriert von der Freiheit der Privatsphäre, zeigt sich Craig von einer neuen Seite: Während er zu Beginn des Films in Bond-Manier vor einer Traube aus Fotografen und Fans steht, wird er kurz darauf jenseits des Hollywoodrummels inszeniert – quasi in Zivil. Mit rebellischer Leichtigkeit tanzt sich Craig in Muskelshirt und Lederjacke durch Paris und das Cheval Blanc Hotel, stetig hin zu dem, was den Feierabend einläuten soll: einem guten Drink. Als er zum ersten Schluck ansetzt, holt ihn Waititi mit den Worten „And cut!“ zurück in die Film-Welt. Abgerundet wird die Besetzung der Kampagne durch einen eigens produzierten Track von Rita Ora und dem britischen Rapper Giggs sowie durch Kampagnenfotos von Starfotograf Juergen Teller.

Cheers to that!

I’m a Barbie Girl…

…in the equal world! Gleichberechtigung ist bei Barbie-Hersteller Mattel bereits seit längerem ein präsentes Thema. Etwa, um die sogenannte Dream Gap zu schließen: Studien zufolge entwickeln Mädchen nämlich bereits im Alter von 5 Jahren Minderwertigkeitsgefühle gegenüber Jungen im selben Alter. Jetzt heißt es: Pferdestärken fürs Selbstbewusstsein! Gemeinsam mit Maserati entwarf man eine Barbie-Version des Maserati Grecale Trofeo. 530 PS treffen auf – natürlich – eine Barbie-pinke Außenlackierung und rosa Akzente im Interieur. Als ultra-limitierte Edition stehen zwei Exemplare zum Verkauf. Ein Teil des Erlöses geht an die Barbie Dream Gap Projekte, die Mädchen fördert und sie dabei unterstützt, ihren Träumen zu folgen. Kim Hofmann

Sie nehmen’s sportlich

Während das italienische Modehaus Gucci von Farbe und Optimismus nur so strotzt, setzt der spanische Kollege Balenciaga eher auf Monochrom und nahezu ironische Statements. Neben der Muttergesellschaft Kering haben sie nun eine weitere Gemeinsamkeit: eine Kooperation mit Adidas! Als begehrter Partner hat das deutsche Sportmodeunternehmen schon einige Ausflüge in die Luxusmode unternommen: Prada, Ivy Park oder Stella McCartney sind nur einige Beispiele.

Nun folgte zu Beginn des Jahres eine Kollektion im typischen Gucci-Retro-Stil. Wenig später zeigte auch Balenciaga im Zuge der Spring Summer 23 Show die gemeinsamen Pieces. Sportliche Trainingsanzüge treffen auf Pfennigabsätze und für Balenciaga typische Oversized-Silhouetten. Zu den Highlights gehören eine mit High-Heels verbundene Baggy-Trainingshose sowie gebrandete Triple S Sneaker und Hourglass-Bags: Der Balenciaga Schriftzug untermalt die klassischen drei Streifen und das Adidas-Logo. Ab sofort online und in ausgewählten Balenciaga und Adidas Stores.

Zwischen Kunst und Kissen

Anfang November eröffnete das spanische Label Loewe seinen ersten Store im Berliner KaDeWe als Shop im Shop. Angeboten werden vor allem Schuhe und Accessoires. Neben dem Klassiker, der Puzzle-Bag, sind auch Stücke der aktuellen Kollektion zu finden, wie die Puffer Goya Bag: Eine Tasche, die einem aufgebauschten Kissen ähnelt, aber aus softem Leder gefertigt wurde. Kreativdirektor Jonathan Anderson weiß mit seinen Entwürfen immer wieder zu überraschen: Ballon-Absätze, aus Metallgestellen geformte skulpturale Silhouetten oder jüngst grafische Pixel Looks. Anderson lässt Mode mit Kunst verschmelzen. So bilden in der neuen Adresse Lederwaren und aufgepustet wirkende Sonnenbrillen neben handgefertigten Keramikkacheln, Picasso-Vase und einem quietschgrünen Gerrit Thomas Rietveld Sessel ein stimmiges Ambiente. Bienvenidos Loewe! Tauentzienstraße 21-24, 10789 Berlin 

Teamplayer: Tennis-Ass Angelique Kerber (in Riani), ICON Chefredakteurin Inga Griese und Søren Lynggaard, CEO Ole Lynggaard
Funkelt! „Twisted Love“ Ohrringe von Ole Lynggaard
Inga Griese, Søren Lynggaard und Angelique Kerber (mit Schmuck von Ole Lyngaard)
Lucy Oldendorff, Bernd Sandbichler (Ole Lynggaard) und Jülide Belek
Mona und Martina Buckenmaier (Riani)
Maximilian Riedel (Riedel Immobilien)
Liliana Jaar Garcia und Katinka von Flotow
Galeristin Sarah Kronsbein
Interiordesignerin Nathalie Jørgensen
Wo das Glück zu Hause ist: die große Designausgabe von ICON mit Dänemark Schwerp

Träumen erwünscht!

Hell erleuchtet strahlte der neue Store von Ole Lynggaard am Donnerstagabend neben dem „Bayerischen Hof“ in München. Und mindestens genauso strahlte Angelique Kerber, Deutschlands wohl erfolgreichste Tennisspielerin, die im Frühjahr zum ersten Mal Mutter wird. Sie ist Botschafterin des dänischen Familienunternehmens und sprach mit dem sportbegeisterten Sohn des Gründers und CEO, Søren Lynggaard, im Talk mit ICON-Chefredakteurin Inga Griese. Über Fairplay im Spitzensport, im Leben, Höhen und Tiefen, wie man Niederlagen verarbeitet. Und natürlich auch über ihre Karrierepläne nach der Babypause und wieso sie die trainingsfreie Zeit momentan so genießt. Die gemütliche Wohnzimmeratmosphäre des von Charlotte Lynggaard eingerichteten Stores (die Dänen sind nicht umsonst die Meister der Hyggeligkeit!) lud die Gäste zum Verweilen ein – und klar, schließlich galt es sich auch durch sämtliche Schmuckvitrinen zu probieren. Wünsche erlaubt!

Fotos Jonas Huckstorf

Video Tim Dehring

Sottsass’scher Knalleffekt in Köln

Ettore Sottsass kämpfte für Freiheit von Form und Funktion. Er gestaltete Zukunft, war der Punk der Möbelgestaltung. Seine Objekte sind schräg, bunt und provokant. Als Mitbegründer der Kollektivs Memphis mischte er in den 1980ern die Architektur- und Designszene auf. Und den Flagship-Store der Modemarke Esprit im Stollwerk-Haus in Köln. Der Laden knallte. Dann kamen neue Mieter, dann kam ein neues Interior, Sottsass‘ Projekt war vergessen.

Bis jetzt. Juwelier Wempe kauft das Haus, Firmenchefin Kim-Eva Wempe lässt die Räume erneuern, ihre Architektin Anna Nicolas entdeckt Terrazzo-Flächen, Sottsass-Möbel im geheimen Zwischengeschoss, legt die Treppenskulptur frei, die der Designer mit dem japanischen Architekten Shuji Hisada entwarf – „Ein Juwelier findet ein Juwel“ sagt Schatzgräberin Kim-Eva Wempe. Ein Gesamtkunstwerk. Das wird gefeiert. Mit einer Memphis-Ausstellung im Wempe-Sottsass-Haus, kuratiert von Dr. Mateo Kries, dem Leiter des Vitra Designmuseums. Sie läuft bis zum 21.November. Und ja, jetzt knallt es wieder!

OUT THIS WEEKEND

„Die Clowns vom Marketing fordern ständig, ich solle doch bitte Läden entwerfen, die einladender sind. Meine Antwort lautet: Ihr wollt die Leute nicht einschüchtern? Großartige Idee, dann senkt die Preise um 50 Prozent.“

Peter Marino im ICON-Interview

Nichts für Weicheier! 

Wer Flagshipstores für Modegiganten entwirft, den kann auch die Gestaltung einer Handtasche nicht schrecken. Das stellte Architekt Peter Marino nun in Zusammenarbeit mit Louis Vuitton unter Beweis. Im Zuge der vierten Runde der Artycapucines Kollektion stellte Marino als einer von sechs zeitgenössischen Künstlern seine Interpretation der Capucines Bag vor: Mit den Worten „Das ist keine Weichei-Handtasche“, beschreibt der Amerikaner seine tiefschwarze, von mittelalterlichen Nieten, Nägeln und Beschlägen inspirierte Kreation. Weltweit sind 200 limitierte Exemplare in den Louis Vuitton Stores erhältlich. Für die Rundum-Marino-Erfahrung empfehlen wir, einen Abstecher in den von ihm entworfenen Londoner Flagship Store.

Nach der Trauer kommt die Einordnung: Knapp ein Jahr ist es her, dass Virgil Abloh, Designer für Menswear bei Louis Vuitton, plötzlich verstarb. Die französische Luxusmarke hat ein prächtiges Coffee Table Book zu seinem Wirken dort herausgebracht: „Louis Vuitton – Virgil Abloh“ (Assouline). Wir zitieren daraus.

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Anstelle zu denken, dass wir ein Modehaus sind, wo sie zaubern können, schauen wir auf den Alltag und dessen Schönheit. Wer das erkennen kann, sieht überall Schönheit.

-Virgil Abloh

Abflug: Für das Shooting brachten wir Mode und Möbel zum Vilhelm Lauritzen Terminal am Flughafen Kopenhagen. Sessel „Yoell“ von Vincent Van Duysen, 2022, Molteni; Einteiler aus Seidenstrick und Wildlederstiefel: beides von Hermès
Shirtdress von Samsøe Samsøe. Wildlederstiefel: Hermès. Tasche „Lotus“ von Boyy. Ohrring „Love Band Twirl“ mit Brillanten von Ole Lynggaard Copenhagen
Sessel: „Yoko Cord Outdoor“ von Inoda + Sveje für Minotti
Model Laura steht im Anzug von Akris vor dem Terminalgebäude.
Die Wendeltreppe an einem Ende der Halle führt zur Galerie, Teppich: Kelim „Untitled_AB12“ von Alain Biltereyst für Kvadrat.
Kaschmir-Rolli, Rock, Lederboots, Tasche: alles von Prada
Tisch: „PK61“, von Poul Kjærholm, jetzt
mit einer Platte aus norwegischem
Marmor statt aus Glas, Fritz Hansen.
Top: Dries Van Noten über mytheresa.com; Ohrring mit Opal, Brillanten und einhängbarer Barockperle: Ole Lynggaard; Armband mit Perle: Sophie Bille Brahe über mytheresa.com
Nur im Haupteingang wird Marmor verwendet.
Stuhl: Klappsessel „Saxe“ von Mogens Lassen,
1955, neu aufgelegt 2022, By Lassen.
Anzug aus Schurwolle und Tasche: beides von Akris
Der Platz vor dem Restaurant war früher Terrasse,
Hocker: „BIT“ in Terrazzo-Optik, wetterfest und aus recyceltem Plastik, von Simon Legald, 2021, Norman Copenhagen
Der Saal des Restaurants liegt neben der Abfertigungshalle und bietet Blick aufs Rollfeld. Schaukelstuhl: „Penguin Rocking Chair“ von IB Kofod Larsen, 1953, jetzt neu aufgelegt von Menu
Der Seiteneingang führt direkt ins Restaurant.
Pilotenjacke aus Wolle
und Nylon, Shirt, Krawatte, Lederhose: alles von
Louis Vuitton
Durch die Tür geht’s aufs Rollfeld. Polsterbank: „Foyer“ von Vilhelm Lauritzen, 1945 für das „Radiohuset“, der dänischen Rundfunkanstalt, jetzt erstmals zu kaufen, von Carl Hansen.
Gestricktes Kleid und Jacke von Stine Goya. Loafers: Louis Vuitton
Die große Glaswand öffnet sich zum Rollfeld. Tisch: „Doric“ aus massivem poliertem Travertin von Gamfratesi für Gubi, 2022.
Kleid aus Cloqué: Cecilie
Bahnsen über mytheresa.com.
Sandalen: Boyy
Die Treppe führt zur Dachterrasse des Restaurants mit Reling und Schornstein, als wär’s ein Luxusdampfer.
Hemdjacke und Hose aus Wolljersey. Schuhe mit
Wollstrickdetails: alles von Max Mara
Angewandte Aerodynamik: Schalenstuhl „Alma“ von Antonio Citterio für Flexform, 2022
Die gekurvte Bank im Restaurant
ist eingebaut. Stuhl „Vega VLA26“ von Vilhelm Lauritzen 1956 für das Volks-, heute Konzerthaus „Vega“
in Kopenhagen entworfen, neu hergestellt von Carl Hansen, 2022.
Top und Rock aus Lammleder: Munthe. Ohrring aus Sterlingsilber:
Georg Jensen x Stine Goya
Die gewellte Decke ist mit 12.500 schallschluckenden Faserplatten verkleidet. Cape mit Fransen, Trenchcoat, Lederstiefel: alles von Tod’s. Ohrringe und Ringe aus Sterlingsilber von Georg Jensen
Die Treppe am anderen Ende der Halle.
Stühle: „Cocoon Dining Chair“
von Kevin Hviid, 2022, ATBO.
Jacke und Rock aus Kid Mohair, Pumps aus Neopren und Leder, Sonnenbrille „Lady 95.22 R1I“: alles von Christian Dior
Den „HB Lounge Chair“ entwarf Hans Bølling u. a. in American Cherry – so cool kann Kirschholz sein. Von Brdr Krüger mit AHEC, 2022

HAUS AM HIMMEL

Der Vilhelm Lauritzen Terminal am Flughafen Kopenhagen ist zeitlos klar, hell und leicht – ein Meisterwerk der dänischen Moderne. Wir konnten uns keinen besseren Ort vorstellen, um Möbel und Mode aus Skandinavien und anderswo zu zeigen.

Fotograf: Anders Overgaard c/o Kathrin Hohberg
Styling: Philip Junker
Model: Laura Bøgesvang Sørensen c/o Le Managament
Haare & Make-up: Sonja Shenouda; Digi-Tech: Tomas Hein Licht-Assistenz: Otto Godthjælpsen
Produktion: Matias Udby und Karl-Emil Knoblauch

KOREA CALLING

 ICON IN WELT AM SONNTAG

GO NORTH

 Die Designausgabe

EIGENHEIM MIT KUNSTZULAGE

Der Däne Finn Juhl hat im Alter von nur 30 Jahren geschafft, woran viele Endzwanziger heute verzweifeln: Er entwarf sein eigenes Haus und richtete es komplett ein. Zugegeben, er hatte den Vorteil, von Beruf Möbelarchitekt zu sein. Bis heute gilt das Ensemble aus Möbeln und Kunst als Blaupause des funktionalen Einfamilienhauses. Als Teil des Museum Ordrupgaard darf es besichtigt werden. Kratvænget 15, Ordrup

ZIMT-SCHNECKCHEN

Schnell noch ein bisschen Farbe – Sonne und Wärme werden doch jetzt zur Mangelware. Aber bitte nicht länger als bis goldbraun. 1990 genoss das dänische Supermodel Helena Christensen die letzten Sonnenstrahlen vor der Kamera von Arthur Elgort – seinerseits ein Ausnahmetalent und bekannt für seine Schnappschuss-Ästhetik. Diese und weitere Arbeiten gibt es ausschließlich bei Camera Work in Berlin zu sehen.

Im Haus des Handwerks

Zum fünften Mal wird die LVMH-Gruppe  zu den Journées Particulières einladen: Die Luxus-Häuser des Konzerns machen ihr Handwerk und ihre Expertise über Events, Ausstellungen, Workshops für das Publikum erlebbar. 2022 werden 96 Orte – Museen, Weingüter, Privatresidenzen, Geschäfte und Ateliers – in 15 Ländern beteiligt sein. Der neue Hauptsitz von Loro Piana im Palazzo Cortile della Seta in Mailand wird eine der 19 Locations in Italien sein. Hier dürfen Gäste das Label bei einer Reise durch die Geschichte von Loro Piana begleiten, Fotos, Videos, Archivdokumente oder historische Kleidungsstücke entdecken, Handwerkskünstler und ihre Techniken kennenlernen. Eine eigens geschaffene Installation in Form einer Sanduhr steht dabei symbolisch für die Zeitreise.