Ende November wurde bekannt, dass Alessandro Michele Gucci verlassen hat. Seitdem rätselt die Modewelt, wie der Look der Marke in Zukunft aussehen wird. Weiterhin so verhuscht und überdreht wie in den knapp acht vergangenen Jahren? Wird’s wieder so minimalistisch und sexy wie unter Tom Ford? Oder mal ganz anders? Vorübergehend ist noch das Designteam für alle Entwürfe verantwortlich. Dessen Frauenkollektion für den kommenden Herbst will sich nicht auf eine Stilrichtung festlegen, und das soll auch gleich von Showbeginn an klar sein. Der erste Look ein Duett aus hüftschmalem Rock und glitzerndem Micro-Bikini-Oberteil (erinnert an das Gucci von Tom Ford). Ein Trio aus weiter Hose, Cropped-Strickpullover und einem darunter hervorblitzenden Hemd (erinnert an das Gucci von Alessandro Michele). Und ein grauer Mantel, so dünn wie ein Baumwollkleid und mit doppelreihiger Knopfleiste (kennt man so von Gucci nicht). Es gibt weite Jeans und Hüfthosen aus Samt mit Schlag, klassische Trenchcoats und ausladende Pelze, Lederjacken und halbtransparente Glitzerkleider, spitze Pumps und schwere Sneakers. Man kann das alles etwas zu beliebig finden, oder aber, dass es genau die richtige Basis für die Person schafft, die über Gucci schon bald ganz allein entscheiden wird. Im September zeigt Sabato De Sarno seine erste Kollektion.