Ist Sankt Moritz der neue Hotspot für Mode?
Wir haben in Sommer dieses Jahres erlebt, wie ausgedürstet viele unserer Kunden nach Resorts waren. Wir haben Events in Saint Tropez, in Sorrent, auf Capri veranstaltet, und überall war alles ausgebucht. Und als Camille Miceli das Design bei Pucci übernahm, richtete sie ihre Strategie von Anfang an auf ResortMode aus. Den Winter wie den Sommer.
Es scheint, dass das Thema Berge, Ski, Winter immer relevanter wird bei den Luxusmarken.
Ja. Es muss ein internes Memo gegeben haben in der Industrie. Mit Mytheresa haben wir schon mehrere Ski-Capsules gelauncht. Die Brands haben verstanden, dass es zwar immer noch die Sommerfraktion gibt, die in der kalten Jahreszeit auf die Malediven und in die Karibik reist, aber die Resort-Kultur überträgt sich jetzt auf den Winter.
Im Winter in den Winter zu reisen scheint ja auch ganz sinnhaft.
Ja, die Saisons wieder leben, das Saisonale, raus mit Freunden und Familie – es geht aber nicht um richtig oder falsch, nur um den richtigen oder falschen Zeitpunkt.
Wenn ich jetzt für ein paar Tage nach St. Moritz komme und aus leidiger Erfahrung nur Handgepäck mitnehmen mag, dann ordere ich kurzfristig die passende Garderobe bei Mytheresa? Läuft das so?
Unsere typische Klientel ist ja „professional“, also Angestellte, Company Eigentümer, das sind Menschen, die in ihrem Leben Erfolg gehabt haben, und der übersetzt sich auch in Geld. Und das sind schon auch die Leute, die ihrem Personal Shopper bei uns sagen: ‚Das ist mein Plan in den nächsten drei Monaten: Ich bin in Saint Barth, und dann geht die „Award Season“ los, im Februar bin ich bei den Golden Globes und so weiter. Dann wird getaktet und geplant. Aber wenn es hart auf hart kommt, bestellen sie es Donnerstag und tragen es am Samstag.