FOTOGRAF: RONALD DICK C/O SHOTVIEW

FOTOGRAF: NIVEDITAA GUPTA

FAMILIÄRE VERFLECHTUNG

Der Sommer zieht seinen Charme vor allem aus seiner Einfachheit: Wärme, Badekleidung, Sonnenbrille auf die Augen, Sonnencreme auf die Haut – fertig. Für das Buch „In the Summer of 2009“ machte sich Fotograf Walter Pfeiffer zusammen mit den beiden Söhnen des Designers und Architekten Matteo Thun auf nach Italien, um die beiden mit und neben den Werken des berühmten Vaters zu fotografieren. Für Silhouette entwarf er diese Sonnenbrillen (Scheidegger & Spiess).

Die Wüste, die nicht vergisst

Ganz für sich sind Reisende nur noch an wenigen Orten dieser Welt. Im Wüstenland Namibia ist die Besiedlung dünn und das  Erlebnis groß.

Mehr

1931 kam Coco Chanel erstmals nach Hollywood, um Filmstars einzukleiden. Die enge Beziehung zwischen dem Haus und der Filmbranche hält bis heute an, doch selten wurde sie so gewürdigt wie mit der jüngsten Cruise-Show in Los Angeles, die in den Paramount-Filmstudios stattfand. Sportswear, Paillettenkleider, und Farben, die an einen kalifornischen Sonnenuntergang erinnern, ergaben eine Kollektion, die die Lässigkeit der Westküste ebenso feierte wie den Glamour Hollywoods.

Durch die von Turrell komponierten Lichtprogramme in Verbindung mit dem natürlichen Himmel, eröffnet der Künstler den Betrachter:innen ein Seherlebnis, das ihn die Funktionsweise seiner Wahrnehmung erfahren lässt. © Florian Holzherr
James Turrells Shallow Space „Umbra“ fügt den Wunderkammern in den Swarovski Kristallwelten eine leuchtende Facette hinzu. „Umbra“ ist das Licht, das sich im sanften Schatten widerspiegelt.
Die ganze Lichtmagie des Skyspace-Lech erschließt sich den Besucher:innen bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. © Florian Holzherr
Im Diözesanmuseum Freising installierte James Turrell die raumübergreifende Lichtinstallation „A CHAPEL FOR LUKE and his scribe Lucius the Cyrene“.
Am 6. Mai 2023 feierte James Turrell, der „Meisters des Lichts“ seinen 80. Geburtstag. © Florian Holzherr

Der Bling-Effekt

Bei Swarovski weiß man: Ohne Licht, kein Funkeln. Ihre Heimat hat diese Verbindung seit rund 30 Jahren in den österreichischen Swarovski Kristallwelten: In 18 von Künstlern gestalteten Wunderkammern geben Installationen der Magie von Licht und Schatten, die sich in Kristallen brechen, Raum. Eine weitere Facette zeigt nun der amerikanische Künstler James Turrell.

Auch er hat sich mit seinen Arbeiten dem Licht verschrieben und zeigt dies aktuell in einer dreiteiligen Ausstellung quer durch die Alpen – unter anderem bei Swarovski. Dabei sind seine Installationen nicht nur sichtbar, sondern häufig auch fühlbar. Im Projekt „Umbra“ für Swarovski umgibt das Licht den Schatten wie bei einer Mondfinsternis und zeigt sich als sanft umrandende Reflexion. Die Installation ist ab sofort Teil der dauerhaften Ausstellung. Zu Turrells Alpen-Projekt gehören außerdem zwei weitere Ausstellungen im Diözesanmuseum Freising und im Skyspace-Lech am Arlberg.

Es könnte ein typischer Mittwoch auf der Pariser Fashion Week sein. Nur die ist seit zwei Monaten vorbei. Mit einer Show stellte diese Woche das Modelabel COS erstmalig seine, an Couture Mode angelehnte, Atelier Kollektion im Place Vendôme vor. Dank Off-Season-Termin mit prominent gefüllten Reihen aus rund neun Nationen. Das Timing stimmt.

Wir begleiten Psychologie-Student, Content-Creator und Wahl-Pariser Moritz Hau zusammen mit dem Berliner Model Sadiq Desh zur Show. Die Mode wirkt mühelos, frei von Schnörkeln. Fließende Seidenkleider und gradlinige Woll-Blazer geben durch verstellbare Elemente das Gefühl, tatsächlich auf den Leib geschneidert zu sein. Monochrome Looks in Schwarz oder Beige werden vereinzelt von knalligem Rot-Orange unterbrochen. Damit knüpft die Capsule Collection an die Unternehmensphilosphie von zeitloser und somit nachhaltiger Ästhetik an. „Ich denke, die Kollektion hat etwas Unaufdringliches und einen Fokus auf Langlebigkeit“, beschreibt Chefdesignerin Karin Gustafsson die Kollektion, die so auch beim Kunden gut ankomme. „Sie wollen investieren und eine Garderobe kreieren, die kombinierbar und langlebig ist.“ Und das über eine Saison hinaus. Ab sofort online und in ausgewählten Flagship Stores erhältlich. cos.com

The COS Atelier collection

SPEZIELLE KREISE

Möglichst unzerstörbare Uhren herzustellen, ist ein harter Job. Da verliert man sich nicht in Spielereien. Umso erstaunlicher ist, was Rolex in diesem Frühjahr präsentiert – bei der „Oyster Perpetual“ mit „Celebration“­ Motiv scheinen bunte Blasen übers Blatt zu blubbern, in den leuchtendsten Lackfarben der Kollektion. Mit Edelstahlgehäuse und ­band wird die Uhr in drei Größen angebo­ ten: mit einem Gehäusedurchmesser von 31 mm (5550 Euro), 36 mm (5950 Euro) und 41 mm (6250 Euro). Es kommt ganz drauf an, mit wem es was zu feiern gibt.

„Manchmal ist es ganz wohltuend, Zeit so zu betrachten wie die Uhren in dieser Ausgabe, getreu der Devise: Augenblick verweile doch, du bist so schön. Wir brauchen Uhren heute nicht mehr unbedingt, um die Zeit abzulesen. Sie stehen für etwas anderes Wertvolles: Ewigkeit und Schönheit.“

 Chefredakteurin Inga Griese

Wie sehen Sie den woken Zeitgeist, der Uhren als Spielzeug für alte weiße Männer hinstellt?

 Das ist eine faszinierende Frage. Ich sehe es genau umgekehrt: Uhren sind ein Gegenstand für alle Generationen, Nationalitäten und Geschlechter. Die Industrie ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen, da ist es schon mathematisch gar nicht möglich, dass nur alte weiße Männer dafür verantwortlich sind. Gerade in der Altersgruppe der 20- bis 40-Jährigen wächst das Interesse an Uhren enorm.

Willy Rüschenbeck im Interview

Poesie: So entstehen die Automaten von Van Cleef & Arpels. Heute im Magazin! Bald online.

Räume & Möbel von Dimore Studio sind materialisierte Träume.
Hochstapler. Barcelona Design blickt zum eigenen Geburtstag auf 50 Jahre Design-Erfahrung zurück und feiert mit einer Ausstellung in der Mailänder Peres Projects Galerie.
Im Palazzo Borromeo D’Adda präsentiert Alessi
„Ars Metallica“: 4 verschiedene Projekte zeigen das Können und das Know-how der Metallverarbeitung, dem Kerngeschäft der Marke. Hier: Virgil Ablohs ‚Conversational Objects‘.
Die Plattform Convey zeigt 13 Designunternehmen, auf dem Bild Stamuli.  Foto DLS Studio.
Update: In der iMaestri-Reihe von Cassina werden Design-Klassiker von großen Architekten mithilfe moderner Technik neu aufgelegt.
Die zweite Installation von SolidNature auf der Milan Design Week präsentiert eine von Ellen Van Loon und Giulio Margheri vom Architekturbüro OMA entworfene Traumlandschaft mit Installationen von Sabine Marcelis, Studio Ossidiana, der iranischen Künstlerin Bita Fayyazi und Ward Strootman. Tisch von Sabine Marcelis – Fotos von Marco Cappelletti
Designer Maarten Baas x Denim-Marke G Star RAW.
Die Ausstellung „More or Less“ erforscht
eines der grundlegenden
Dilemma unserer Zeit:
die Spannung zwischen dem Wunsch nach mehr – und weniger.
Diving into patterns: Die erste Home Kollektionen von Etro Kreativdirektor  Marco De Vincenzo.
Die Mailänder Designwoche wird auch von großen Modemarken gefeiert. Charakteristische Stoffe aus der Ralph Lauren Home-Kollektion erwecken die Fassade des Geschäfts mit einem außergewöhnlichen Patchwork-Quilt zum Leben
Die hippe, leicht rebellische Tochter der Mailänder Messe: „Alcova“. Die Plattform bietet 90 Jungdesignern einen Ort, um ihre Objekte zu präsentieren.
Experimentierfreude und der ungestüme Mut für Neues liegen hier in der Luft.  Der Brunnen wurde von den Shooting-Stars der Woche konzipiert: Objects of Common Interest.
Ein visuelles Highlight zwischen Design und Handwerk.
Die Dior by Philippe Starck-Ausstellung in Mailand.
Bitte eintauchen: Das dänische Design-Unternehmen Gubi hat für den diesjährigen Salone das Mailänder Schwimmbad Bagni Misteriosi übernommen.

Attenzione Presentazione

So voller Input das Internet auch ist – nichts geht über Design aus nächster Nähe! Milan Design Week. Nirgendwo scheint die Designgeschäftsdichte so hoch wie hier, nirgends die Branche so geschäftig. Ja, besonders jetzt, zur Salone del Mobile Saison, ist die norditalienische Metropole Pilgerstätte, neudeutsch The Place To Be für alle Designfreunde. Wir sind mittendrin. Hier ein paar Installationen im Schnelldurchlauf, ohne Anspruch auf Vollständigkeit. 

„ANIMALIER“ von Lucia Massari
Antonio Arico
Atelier Malak
Chris Wolston
Sara Ricciardi
Rio Kobayashi
Ahryun Lee

Die koreanische Designerin Ahryun Lee lebt in Deutschland; der amerikanische Designer Chris Wolston arbeitet in Medellin in Kolumbien und einige Kreative, die zwischen Süden und Norden balancieren, wie Sara Ricciardi. Dolce&Gabbana ermöglicht mit dem Residenzprojekt „Gen D“  zehn Künstlern/Designern in ihren Gebieten zu experimentieren und wichtige italienische Handwerksberufe zu erkunden, im Namen jener Energie, jener Farbexplosion und jener ironischen Eleganz, die Dolce&Gabbana auszeichnet.

DOLCE&GABBANA

B&B Italia

Objekte der Begierde 

Louis Vuitton gehört zu den bekannten Größen der Mailänder Designwoche. In diesem Jahr präsentiert das Modehaus gleich drei Design-Highlights:  1. Die „Objets Nomades“ Reihe wurde um 11 Stücke erweitert und wächst auf eine Kollektion von 60 Design-Objekten, die in Zusammenarbeit mit internationalen Künstlern entstanden sind.  2.  Industriedesigner Marc Newson präsentiert unter dem Titel Kuriositätenkabinett seine Interpretation des berühmten LouisVuitton Trunks: Eine Deko-Vitrine mit Türen und Geheimverstecken. 3. Upgrade: Marc Fornes platzierte mit seinem Architekturbüro Theverymany eine riesige Installation, die an Korallen erinnert, auf dem Innenhof des Palazzo Serbelloni.