FÜR FARBE UND FREIHEIT

Mason Hyce Barnes ist Extrem-Surfer. Im Kopf jedoch eher ein Yogi. Für Loewe ist er Botschafter der „Paula’s Ibiza“-Kollektion.

„The ocean is the boss. Kontrolle hat man nur über seinen Geist. Angst beim Surfen gehört dazu, ist gesund und entscheidet über Leben und Tod. Die Erinnerung reicht nur bis zur nächsten Welle.“

Zu hoch der Fokus und das Adrenalin währenddessen. Diese wird ihm bleiben. Denn auf Ibiza reichen die Wellen meist nur zum Planschen

 

Vicente Ganesha ist ein Verwalter der Freiheit. Sein Haus auf der Carrer de Guillem de Montgri in der Nähe des Hafens von Ibiza-Stadt beherbergt ein modisches und stilistisches Sammelsurium einer längst vergangenen und doch nicht totzukriegenden Ära. Auch in seinem Kopf lebt der Spirit von Aufbruch und ewigem Sonnenschein weiter, der einst die Hippies und später die ersten Raver auf diese Insel spülte. Hier, in seinem Reich, das Laden, Lager, Wohnraum und Dachterrasse auf vier Etagen vereint, verkündet er seine Lebensweisheiten: von gesunden Ängsten, dem Sein im Freien und den Fähigkeiten des Körpers, wenn man am Geist arbeitet. Das kann Mason Hyce Barnes, der mit 29 Jahren eigentlich einer anderen Generation angehört, nur bestätigen. Er muss beispielsweise fünf Minuten die Luft anhalten können. Danach klären sich die Gedanken und die Sinne schärfen sich. Das ist wichtig für ihn als Profi-Surfer.

Geboren in Wilmington, North Carolina, und derzeit im Rennen um den Guinness-Weltrekord im Big-Wave-Surfen. Wobei „big“ es nicht wirklich umreißt: Es geht um das Surfen (und Überleben) auf einer 40-Meter-Welle. Die Surf-Szene ist sich sicher, dass Mason den Rekord gebrochen hat. Gewartet wird nur noch auf das amtliche Messergebnis.

Dass Vicente und Mason nun ihre Erfahrungen austauschen und Gewichte in Vicentes „Gym“ heben, verdanken sie einem gemeinsamen Freund: Jonathan Anderson. Seit zehn Jahren ist der Engländer Kreativdirektor für das spanische Modehaus Loewe, vereint seine künstlerischen Visionen mit hochwertigem Handwerk, interpretiert Erinnerungen und Träume. Seit Kinderzeiten ist er regelmäßig auf Ibiza.

Am Haus von Vicente Ganesha. Eine Filmfigur, jeder Satz wirkt geskriptet, die Energien, die im Gespräch mit Mason und ihm entstehen, können nur zu einem kleinen Work­out im Wohnzimmer führen. Mason trägt Kaftan und Hose aus Schneiderleinen, Vicente einen Frottee­-Zweiteiler

VIDEOGRAPHER: HELGE MUNDT

Dass aus dieser Verbindung etwas entstehen würde, liegt nahe. Anderson wandte sich an den deutschen Architekten Armin Heinemann, der in den 70er-Jahren auf Ibiza „Paula’s Boutique“ eröffnete. Sie war die Anlaufstelle für Modebegeisterte der Hippie-Ära, ikonischer Ort für Künstler und Kreative auf der Suche nach Gleichgesinnten. Wild gemusterte Kleider und Blusen, die den luftigen Ibiza-Look bis heute prägen und ein Gefühl von ewigem Urlaub vermitteln, Leinenshorts und Batikmuster dürfen natürlich ebenfalls nicht fehlen in der „Paula’s Ibiza“-Kollektion von Loewe.

Es ist ein weiterer lebendig gewordener Dialog zwischen Tradition und Zeitgeist. Auch wenn die Hippies damals glaubten, mit allen Traditionen zu brechen: Inzwischen stehen sie selbst für eine. Und heute ist Mason Hyce Barnes der zeitgenössische Botschafter dieser Epoche. Der Surfer ist mehr als ein Sonnyboy, die Gespräche mit ihm gehen tief und fühlen sich dabei leicht an:  „Wer Wellen surft, so hoch wie siebenstöckige Gebäude, ist entweder verrückt oder besonders gut“, sagt er. Vielleicht ist er beides. In jedem Fall schwebt er über den Dingen.

Er stand mit seinem Vater auf Boards, bevor er laufen konnte: Mason Hyce Barnes. Er surft derzeit auch die globale Medien­ Welle. Seltsam schöne Szenen an der Schnittstelle zwischen Sport und Spirit, Fit for Fun und Fashion. Er trägt auf allen Fotos die „PAULA’S IBIZA“­KOLLEKTION von Loewe

„Du findest das Ibiza von damals, wenn du nicht danach suchst.“ Dieser Freigeist fragte kurz danach die PR-­Frau bescheiden, ob eine Freundin ihn zur nächsten Loewe­-Show begleiten könnte. Wer denn? „Miley Cyrus“

Heiß, im wahrsten Sinne des Wortes, denn unsere Wege führen an den Strand Cala Comte. Mason trägt einen Cardigan aus einem handgestrickten Leinen­ Baumwoll-Mix mit Fisch-­Intarsien. Besser als Baywatch

 

Wir ziehen weiter durch die kleinen Gassen des Fischerviertels zu einem weiteren Verbündeten: das Restaurant „Taller Sa Penya“ des dänischen Spitzenkochs Boris Buono und seiner Frau. Die Kon­ventionen der Sterneküche wurden ihm zu eng, und deshalb reicht er nun hier, in seinem ehemaligen Wohnzim­mer, feinste lokale Speisen. Natürlichkeit ist der neue Glamour. Heute ist es verlockender denn je, sich vom lauten Zuviel der Zivilisation los­zusagen. Diese Menschen setzen unserem digita­len, durchdesignten Dasein etwas Mächtiges entgegen: eine bunte, freie Welt.

FOTOGRAF
RONALD DICK C/O SHOTVIEW
MODE
LOEWE x PAULA’S IBIZA
FOTO-ASSISTENZ
ADAM INGS
STYLING
CHEN JERUSALEM
PRODUKTION
NOMO DRÜCKER C/O CARAMBA PRODUCTIONS
PRODUKTION-ASSISTENZ:
RAMON TRINCHERIA
VIDEOGRAPHER
HELGE MUNDT
CREATIVE
SARA KRÜGER