Zum Leben erwacht

„Die Schöne und das Biest“ trifft auf Stanley Kubricks „2001: A Space Odyssey“: Jeremy Scott liefert erneut einen Instagram-Moment auf der Mailänder Fashion Week, indem er bei Moschino ein surreal-poppiges Lebensgefühl in die Modewelt übersetzt. Gigi Hadid in einem Schubladenkleid, Adut Akech als Standuhr und sogar eine lebensgroße Harfe laufen über den Runway. Wer keinen Gegenstand verkörperte, trug ihn auf dem Kopf. Zu den „Hüten“ gehörten Urnen, Notenblätter, Lampenschirme und sogar Staubwedel.

Ladies & Gentlemen, HIM. Giorgio Armani, one of a kind. His style forever. In fashion and habits. Unique. Never tired.

Credit: Prada/PR
Credit: Prada/PR
Kaa Gerber Credit: Prada/PR
Kendall JCredit: Prada/PR
Kendall Jenner Credit: Prada/PR
Credit: Prada/PR
Hunter Schaefer Credit: Prada/PR

Gegensätze ziehen sich an

Eine Kollektion der Kontraste bei Prada: Feminin vs. Maskulin, das Weiche gegen das Strukturierte, das Einfache gegen das Aufwendige. Die Prada-Frau von Miuccia Prada und Raf Simons ist wie immer facettenreich und stark, genau wie die berühmten Frauen auf dem Laufsteg und in der ersten Reihe, von Kim Kardashian bis Hunter Schaefer, Kendall Jenner und Rita Ora.

„It´s Fausto again!“ Roberto Cavalli by Fausto Puglisi

Parallel Twins

Breitling baut seit 183 Jahren Schweizer Uhren, Triumph seit 120 Jahren britische Motorräder. Jetzt haben die beiden Traditionshäuser ihre Gemeinsamkeiten entdeckt und eine Partnerschaft begründet. Immerhin sollen es die sportlich umgebauten englischen Bikes im Mittelpunkt der „Café Racer“-Subkultur gewesen sein, die Willy Breitling in den 1960er Jahren zu seiner „Top Time“-Kollektion inspirierten. Schönster Ausdruck für den dynamischen Design-Geist jener Jahre waren die superelliptische Form der Chrono-Totalisatoren und das viergeteilte „Zorro“-Zifferblatt.

Beides findet sich auch bei der „Top Time Triumph“, einem Automatikchrono mit Stahlgehäuse am gelochten Motorsport-Lederband (5290 Euro). Auf dem Boden trägt er das Bild eines berühmten „Parrallel Twin“-, also Zweizylinder-Reihenmotors von Triumph. Und wer auch noch das  – farblich und im Design der Instrumente passende – Motorrad erwirbt, aus der „Triumph Speed Twin Breitling Limited Edition“, darf eine „Owner’s Version“ der „Top Time Triumph“ bestellen, mit auf dem Gehäuseboden eingravierter Nummer der Maschine. Jan Lehmhaus

Fendi

Bella Hadid bei der Fendi Fall Winter 22 Show in Mailand

ALLES AUF SCHWARZ

Kanye West alias Ye, der mit seiner Marke Yeezy regelmäßig für die Modekette Gap entwirft, holt nun die Luxusmarke Balenciaga und dessen Chefdesigner Demna Gvasalia an Bord. „Yeezy Gap Engineered By Balenciaga“ heißt die Kollektion des Dreiergespanns. Anders als der kompliziert futuristisch klingende Name vermuten lässt, lösen die monochromen Looks eine überraschende Begehrlichkeit aus.

Es gibt ein Wiedersehen mit Gvasalias Regenmänteln, die er bereits für Vetements entwarf. Dazu Oversize-Schnitte, überlange Stiefel, Latex trifft Leder. Alles in Schwarz. Und von allem immer einen Tick zu viel, typisch Kanye eben. Erhältlich bei Gap online und Farfetch.

Model und Charity-Gründerin Natalia Vodianova Credit: German Larkin
Die neue Kollektion „Rouge G Legendary Reds“ von Guerlain Credit: Guerlain
Make-Up-Artist Violette Serrat (Guerlain) mit Künstlerin Miss Fame NYC Credit: German Larkin
Veronique Courtois (CEO Guerlain), Consultant Constantin, Model Natalia Vodianova Credit: German Larkin
Model Constance Jablonski, Model Ines Rau, Model Raya Martigny, PR-Consultant Constantin Credit: German Larkin
Stylist Maria Bernad, Art Creative Zoia Mossour, Model Natalia Vodianova Credit: German Larkin
Dinner im Laperouse, Paris Credit: Gloria von Bronewski
Model Ines Rau, Miss Universe Jessica Kahawaty, Künstlerin Miss Fame NYC Credit: German Larkin

DINNER EN ROUGE

„Feiern wir die Kraft, so leben zu können, wie wir uns fühlen“, mit diesen Worten begrüßt Supermodel Natalia Vodianova zum Dinner im legendären Lapérouse in Paris, zu dem sie mit Guerlain eingeladen hat. Das Model als Gesicht der Marke und Violette Serrat – die erste Beautyinfluencerin, die als Global Make-up-Artist einer traditionellen Luxusmarke ernannt wurde – stehen für einen Neuanfang bei Guerlain. Wilder, jünger, offener soll die Zukunft werden.

Eine typische Pariser Nacht. Danach möchte man seinen Kleiderschrank komplett mit Paillettenkleidern ausstatten, man weiß, wie Trüffel-Cashewnüsse schmecken und wie hervorragend sie zu Champagner passen. Und – ein samtroter Lippenstift, wie der neue „Rouge G Legendary Reds“, schmeichelt nicht nur in einem gleichfarbigen Luxusrestaurant und von selbstbewussten Französinnen getragen. GvB

„Die Now, Pay Later“ von Juno Calypso, 2018Credit: Courtesy of the artist and TJ Boulting
„A Clone of Your Own“ von Juni Calypso, 2017 Credit: Courtesy of the artist and TJ Boulting
Tomoko Sawada
OMIAI♡, 2001 Credit: Courtesy ROSE GALLERY
„Organ Player“ von Narcissister, Filmaufnahme, 2018; Credit: Courtesy of the artist
„Cosplayers“ von Cao Fei, 2004
Courtesy of the artist; Credit: Vitamin Creative Space and Sprüth Magers
Mary Reid Kelley und Patrick Kelley
„Rape of Europa“, 2021
Filmaufnahme; Credit: Courtesy the artists

Alltägliche Rollenspiele

Metaverse, Instagram, Virtual Reality: Ist die Erfindung anderer Welten die einzige Möglichkeit geworden, wirklich man selbst zu sein?

Über diesen Gedanken reflektiert „Role Play„, die neue Ausstellung der Fondazione Prada, die von Melissa Harris kuratiert und im Osservatorio in Mailand gezeigt wird. Elf internationale Künstler:innen, wie etwa Juno Calypso und Cao Fei, erforschen das Konzept einer alternativen Identität, die sich zwischen dem authentischen, dem idealisierten und dem universellen Selbstbild bewegt. Das Ergebnis ist absolut sehenswert und eine willkommene Pause vom Trubel der Mailänder Fashion Week. Bis 27. Juni 2022 zu sehen.

„Beauty is not stillness. It comes from tension—indeed, from conflict. It is constantly in the making.“

Miley Cyrus wird in einem Spitzenensemble über die Tanzfläche getragen. Snoop Dogg sitzt in einem lindgrünen Anzug an einem Tisch und verspeist ein Stück rosa Torte. Beanie Feldstein von „Booksmart“ trinkt Champagner, während Jared Leto einfach nur gelassen Jared Leto ist. Was wie ein legendärer Discoabend aus einer weit zurückliegenden Zeit klingt, ist die neue Kampagne von Alessandro Michele für Guccis Kollektion „Love Parade“, fotografiert vom Fotografenduo Mert & Marcus. Beim Anblick dieser Fotos bleibt nur eine Frage offen: Wo ist unsere Einladung geblieben?

Credit: Alessandro Michele/Gucci, Fotos von Marcus & Mert

FLEISSIGE BIENCHEN

Umgeben von Kunst und Licht gedeiht Kreativität am besten. Diesem Credo folgt man seit 2019 auch in den Louis-Vuitton-Ateliers auf der Ranch Rochambeau in Texas. Es steht für eine entschleunigte Art des Fertigens, die nicht nur beim Konsumenten geschätzt wird, sondern auch bei ihren Machern. Das Buch „Louis Vuitton Manufactures“ erlaubt mit über 350 Fotos einen tiefen Blick hinter die Kulissen des französischen Modehauses. (Assouline)

Vom Winde verweht

„Ich liebe das Geheimnisvolle und die Unvorhersehbarkeit des Himmels, die Tatsache, dass er immer in Bewegung ist und sich ständig verändert“, sagt Kreativdirektorin Sarah Burton über die „Storm Chasing“-Kollektion von Alexander McQueen für Frühling/Sommer 2022. Nun erschien der kunstvolle Modefilm zur Kollektion von Regisseurin Sophie Muller.

Dieser zeigt hoch über den Dächern von London, wie Burton das Stürmische in ihre Mode übersetzte. Mit dramatischen Plissee-Kleidern, die aussahen, als würde der Wind sie von den Schultern der Models tragen. Oder mit dem Couture-ähnlichen Volumen eines Peacoats, der sich in einen wogenden Windbreaker verwandelte. Oder Kleider und Röcke, die so geschnitten waren, dass sie den Eindruck von Gegenwind erweckten.

Burton hat sie entworfen, um in den unvorhersehbaren Pandemiezeiten zu mehr Courage aufzurufen: „Es repräsentiert das, was wir alle durchleben. Es gibt Zeiten mit Sonnenschein und Momente mit Turbulenzen. Man muss sich dem stellen und darf sich nicht davor verstecken. Es geht darum, mutig genug zu sein, um den Mut zu haben, damit umzugehen.“

 

Königlicher Kleiderkreisel

„How Majestic“ nennt Swatch die zierliche Uhr zum 70. Thronjubiläum der Queen. Weil Tage oder gar Minuten bei einem solchen Zeitraum gar nicht zählen, trägt sie rund ums Zifferblatt nicht 60, sondern 70 goldenen Punkte; statt der Datumsscheibe rotiert eine mit mildem Farbverlauf und sorgt – same same but different – für 31 majestätische Outfits.

Muse Lilly Krug

Kamera Andreas B. Krueger

Die neue ausgabe

Partnerwahl

TAG Heuer zeigt mit der neuen Generation seiner „Connected“-Linie ein diversifiziertes Konzept. Die „Calibre E4“ gibt es in zwei Größen – mit 42 und 45 Millimeter Durchmesser – und ganz unterschiedlichem Charakter. Das kleinere Modell ist flacher und verzichtet auf die markige Keramiklünette. Beide Varianten haben unter anderem in Sachen Sport dazugelernt; auf Wunsch erscheint auf dem Blatt ein virtueller Trainingspartner und Vorturner fürs Workout. Den Übergang von einer Generation zur nächsten will TAG Heuer mit seinem Trade-in-Programm erleichtern. Ältere Modelle werden beim Kauf einer „Calibre E4“ zurückgenommen und verrechnet. Jan Lehmhaus

Mode mit Bestnote

Die Mode blickt stets nach vorne, es ist der Gedanke an die Zukunft, der sie vorantreibt. Doch wer die Zukunft gestalten will, muss auch in diejenigen investieren, die ein Teil von ihr sein werden. Die Tod’s Academy, ein Projekt von Tod’s, strebt genau das an: Sie ist eine Plattform für Ideen und Projekte, erdacht und geprägt von jungen Designern und Kreativen. Ihnen stellt Tod’s die Mentoren, Mittel und Ressourcen zur Verfügung, um den Status Quo weiterzudenken – Schuhe, Taschen, edle Materialien, Klassiker des Tod’s-Repertoires, die auch in Zukunft relevant bleiben sollen. Für die neueste Edition der Tod’s Academy stellte das Label 20 Mode-Studenten des Istituto Marangoni in Mailand und Florenz vor die Aufgabe, die Tod’s-Codes auf nachhaltige Weise weiterzudenken. Das Ergebnis sind Zeichnungen, Moodboards, und Entwürfe, Prototypen für Produkte, die einer Fantasie entsprungen sind aber in der Realität verankert sind.

Vorfreude auf Paris

Wohingegen für die bevorstehende Fashion Week in New York einige Schauen abgesagt wurden, stimmt die Aussicht auf die Modenschauen in Paris freudig. Wie die Fédération de la Couture de la Mode veröffentlichte, werden in Paris ab 28. Februar 37 reale und 13 digitale Präsentationen stattfinden.

Für den Auftakt ist eine Show von Off-White geplant, die zu Ehren des verstorbenen Virgil Abloh um 20 Uhr stattfinden wird. Aber das ist nicht die einzige Überraschung: Vetements zeigt die Kollektion seines neues Unterlabel Vtmnts erstmals in Paris und auch das gefeierte Label The Row von den Olson-Zwillingen kehrt nach sechs Jahren zurück in die französische Hauptstadt. Wir nehmen Sie natürlich auf icondigizine.de und Instagram mit.

That’s Amore

In Deutschland ist man beim Thema Autos verwöhnt. Trotzdem geht der Blick gern gen Italien, wo das Auto ebenso verehrt und Designs weltweit inspirieren. Autokenner werden sich daher über den Bildband „Made in Italy” von Auto-Fotograf Piotr Degler freuen. In 100 Fotografien, die innerhalb der letzten zehn Jahre entstanden sind, zeigt Degler italienische Klassiker von Lamborghini bis Lancia, Konzeptfahrzeuge und moderne Modelle – im Studio als auch in Bewegung. 

Tänzerin Franka Marlene Foth

Fotografiert von Rita Lino

Styling Ourania Marmara mit Tod’s

Make Up Nicola Kurz Diel