Von Paris zur Riviera

Schwarz-weiße Rennanzüge, glamouröse Pailletten und Ensembles aus Häkelstoff: Die Models der Chanel Cruise-Show 22/23 liefen über einen Strand-Laufsteg und präsentierten eine Kollektion, die vom kosmopolitischen Strandleben Monacos und der Geschichte von Chanel an der Côte d’Azur inspiriert ist, sowie vom Grand Prix und dem Ballett, für das Monaco so berühmt ist.

Credit: Getty Images; Chanel PR

„Virgil wird für immer bei uns sein. Bei mir. Er hat die Welt verändert und bei jedem, der ihm begegnet ist, und darüber hinaus einen unauslöschlichen Eindruck hinterlassen. Großzügig mit seiner Zeit, seinem Geist und seiner Kreativität – er sah jeden und gestaltete mit allen Menschen im Sinn. Ich fühle mich geehrt, meine Beziehung zu Off-White als Art & Image Director weiter zu vertiefen und Teil des Teams zu sein, das den Rest der Geschichte erzählen wird, die Virgil für uns alle zu schreiben begann.“

  – Ibrahim Kamara auf seinem Instagram-Account über die Nachfolge von Virgil Abloh.

Nachfolge bei Off-White

Während es bei Louis Vuitton noch keine News gibt, wer den verstorbenen Virgil Abloh ersetzen wird, hat das eigene Label des Visionärs den Posten des Art & Image Directors neu besetzt: Ibrahim Kamara, der bisher als Chefredakteur von Dazed bekannt war, tritt die Nachfolge bei Off-White an.

Credit: Off-White

Cara Deleving
Lila und Kate Moss
Naomi Campbe
Bella H
Christy Turlingto

FENDIS ZEITREISE

Cara, Kate, Naomi: Der neue Bildband „Fendi Set“ besteht nicht nur aus märchenhaften Fotos von Supermodels, die von Fotograf Nicolai von Bismarck im viktorianischen Look inszeniert wurden. Es ist auch eine Sammlung von Geschichten. Chefdesigner Kim Jones ließ sich für die „Fendi Frau“ von Bloomsbury Set beeinflussen, einem intellektuellen Kollektiv von Persönlichkeiten des frühen 20. Jahrhunderts wie Vanessa Bell, Duncan Grant und Virginia Woolf. Seine erste Fendi-Kollektion war mit Zitaten aus Woolfs „Orlando“ geschmückt. Der Roman entstand genau zu der Zeit, als Fendi ins Leben gerufen wurde – und auch in den Persönlichkeiten seiner Modelmusen sieht Jones Parallelen: „Sie gehören alle zur gebildeten Upper-Class, die gegen etwas rebellieren“, so Jones im Vorwort. „Fendi Set“ ist über Rizzoli Books oder bei fendi.com erhältlich.

 

Credit: Fendi by Nicolai von Bismarck

GENERATIONENSACHE

Die schönsten Dinge im Leben sind doch die, die man in der Familie weitergegeben bekommt. Das können Traditionen sein, aber auch Erbstücke, die von so hoher Qualität sind, dass sie über Generationen nichts von ihrer Schönheit verlieren. Tod’s und Unternehmerin Chiara Ferragni haben gemeinsam an dem Projekt „Tod’s Generations“ gearbeitet, das genau diese ethischen und ästhetischen Werte feiert: Familiengefühl und Empathie.

Der legendäre Slipper „Gommino“ steht dabei im Mittelpunkt der Kampagne. Ein Schuh, der untrennbar mit dem Stil der Italiener:innen verwoben ist. Sowie die zeitlose „Bow“-Tasche, die ebenso ein Teil der italienischen Mode-DNA geworden ist. Dass die Fotos mit Ferragnis Mutter und Schwestern mit Blick auf den sagenumwobenen Comer See entstanden sind? Clarissimo!

Der glitzernde Reiter fand nicht nur den Weg auf Model Naomi Campbells Burberry-Kleid, sondern auch in ihr Gesicht.
Goldene Haut statt Oberteil: Model Cara Delevingne in Dior Haute Couture.
Blondierte Augenbrauen: Model Kendall Jenner in P.
Gab ein Flötensolo auf dem roten Teppich: Sängerin Lizzo in Thom Browne.
Model Winnie Harlow (in Iris van Herpfen) und Sängerin Teyana Taylor (in Atelier Prabal Gurung) mit opulentem Kopf- und Gesichtsschmuck.
Donatella Versace und Sängerin Cardi B in Versace.
Model Lila Moss mit Kate Moss (beide in Burberry).
Es muss nicht immer „White Tie“ sein: Schauspieler Kodi Smith-McPhee in einem Casual Look von Bottega Veneta.
In Blutrot und in einem Anorak mit Schleppe: Model Gigi Hadid in Versace.
„Gossip Girl“-Star Evan Mock in Paloma Spain.
Sängerin Janelle Monae in Ralph Lauren.
Wahrscheinlich das einzige (Geschwister-)Paar, das den Dresscode beachtet hat: Billie Eilish und Finneas in Gucci.
Schauspieler Oscar Isaac im Rock von Thom Browne.
Serienstar Tommy Dorfman in einem Lederkleid von Christopher Kane.
Kim Kardashian in dem Kleid, in dem Marilyn Monroe 1962 „Happy Birthday, Mr. President“ sang. Für mehr als 4 Millionen Dollar verkauft, ist es das teuerste Kleid, das je bei einer Auktion versteigert wurde.

Der erste Montag im Mai ist der Tag, an dem die Modewelt aus ihrem Winterschlaf gerissen wird: It’s the Met Gala 2022! Unter dem Motto „Gilded Glamour“, angelehnt an das späte 19. Jahrhundert in den USA, eröffnete Kuratorin Anna Wintour den zweiten Teil der Ausstellung „America: An Anthology of Fashion“ im New Yorker Met Museum.

Worüber man nach diesem Abend spricht? Kim Kardashian im legendären Marilyn Monroe-Kleid von 1962, blond gefärbte Brauen oder opulenter Gesichtschmuck: Ob man sich nun an den Dresscode gehalten hat oder nicht, dieser Abend bleibt zum Träumen da.

Credit: Getty Images

Lieblingslook: Alessandro Michele (Gucci) and Jared Leto bei der MET GALA 2022

Kylie Jenner im Brautkleid des Labels Off-White. Der Look ehrt den verstorbenen Gründer Virgil Abloh. Im Februar schloss Model Debra Shaw in dem Look Virgil Ablohs letzte Herbst/Winter 22-23 Show.

 

 

Cape-Oberteil mit Fransenkante und Zierknöpfen zur Blue Jeans mit Lederpatches, Handtasche und Creolen: Louis Vuitton
Gemustertes Strickkleid mit Lederkragen: Tod’s. Filigraner Earcuff: Pd Paola
In der Altstadt von Garachico auf Teneriffa. Minikleid und hemdbluse, großer Cube Ring: Dior. Pantoletten mit Strasschließe: Manolo Blahnik for Birkenstock. Tote Bag: Lutz Morris. Ohrringe: Swarovski
Ironisch angerichtet: Im Restaurant „Weltmeere“ trägt Merle ein Outfit von Prada. Ohrringe und Ringe „Stuck on you“ von Alina Abegg
Am Kirchplatz in der Altstadt von Garachico auf Teneriffa. Stehkragenshirt, darüber weißes Hemd, karierte Bermudashorts sowie Bucket Hat und gelbe Netztasche: alles von Longchamp. Sandalen: Birkenstock
Am Kirchplatz in der Altstadt von Garachico auf Teneriffa. Tailleur mit Weste und weiter Palazzo-Hose: Fassbender Cruise Collection, exklusiv für die „Europa 2“. Kette und Ohrringe: Swarovski
Teneriffa voraus. Im Gym der „MS Europa 2“ mit Meerblick. Top, weiße Hose, Kettengürtel, Schmuck und Mary-Jane-Schuhe: alles von Chanel
Abends im Hafen von Santa Cruz auf Teneriffa vor der „Europa 2“. Merle trägt ein Kaftankleid mit weiter Palazzo-Leinenhose von Sminfinity. Pantoletten: Manolo Blahnik for Birkenstock. Abendtasche mit Kristallen: Jimmy Choo. Schmuck Swarovski
An der Küstenstraße von Garachico auf Teneriffa. Hemdkleid mit Schlitzen, passende Shorts aus Seide, Sandalen und Tasche: Valentino. Sonnebrille: Ray Ban. Schmuck: Swarovski
Auf Deck mit „Europa 2“-Kapitän Jörn Gottschalk. Oberteil und Schmuck von Merle: Louis Vuitton

HAUTE SEE

Fashion auf Hoher See: Die Veranstalter von Hapag Lloyd, die Rederei der „MS Europa 2“ nehmen jetzt auch Fashion mit ins Programm. Die haben dann so Namen wie „Fashion2Sea“ mit Kooperationen mit Talbot & Runhof oder Odeeh und Fassbender. Oder die „Fashion2Night“ mit Modenschau im Hamburger Hafen. Unsere Fotografin Julia von der Heide und Stylistin Julia Freitag nahmen die Gelegenheit wahr und gingen mit auf die Kanaren-Tour, wo Model Merle Gerhardy on und off board die coolen Looks des Sommers präsentierte.

Fotografin: Julia von der Heide

Styling: Julia Freitag

Model: Merle Gerhardy C/O Tune Models

Haare & Make-Up: Peggy Kurka C/O Liganord

Foto-Assistenz: Victoria Harster

Styling-Assistenz: Claudia Becker

Postproduktion: Bird Imaging

Heute in WELT AM SONNTAG im Norden

NOCH FRAGEN?

Ab einem bestimmten Alter überrascht nur noch wenig. In Sun City, der sogenannten Rentnerstadt von Arizona, schließt sich der Kreis aus Kuriositäten, die es zu sehen gibt, und Menschen, die schon alles gesehen haben. Im Jahr 2000 fotografierte Peter Granser diese Dame im patriotischen Retro-T-Shirt. Das Zeitgeschehen der vergangenen Jahre zeigt nun die Ausstellung „40 Jahre laif – 40 Positionen dokumentarischer Fotografie“. Bis 25. September, Museum für angewandte Kunst Köln

Peter Granser / Laif

Ein Like für kritische Kunst

Berühmt wurde die taiwanesische Künstlerin mit ihrer Serie von Selbstporträts auf Flugzeugtoiletten, bei der sie Teile ihres Körpers mit Klodeckeln bedeckte. Auf Instagram folgen der gesellschaftskritischen Kunst von John Yuyi mittlerweile mehr als 223.000 Fans, denn besonders mit ihren temporären Tattoos stellt die 31-Jährige immer wieder in Frage, wie Frauen und ihre Körper im Internet dargestellt und kommerzialisiert werden. Nun sind ihre Werke auch offline zu bewundern. Von 10. Juni bis 27. August 2022 in der Züricher Christophe Guye Galerie.

Credit: John Yuni / Christopher Guye Galerie

Reelle Realitäten

Die Zukunft scheint im Metaverse zu liegen. Wer aber meint, die Welt sei nur in der virtuellen Realität schöner, der sollte sie durch die Augen von George Byrne betrachten. Mit der Ästhetik eines Malers fotografiert der Australier Häuser und Landschaften. Wie bei seiner Arbeit „Post Truth“ liegt der Fokus stets auf Welten, die so zuckerig wirken, dass man kurz an ihrem Dasein zweifelt. Der gleichnamige Bildband versichert: Alles echt! (Hatje Cantz)

GeorgeByrne/Hatje Cantz Verlag

Was das schwedische Modehaus H&M kann, kann die Tochtermarke H&M Home schon lange. Nun legt die Möbelsparte mit prominenten Gast-Designern nach. In diesem Jahr hat sich die iranisch-französische Designerin India Mahdavi ausgetobt. Wie kam es dazu? Das haben wir sie gefragt.

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US DEAD TALK LOVE 2012 © Ed Atkins Courtesy of the artist
EVEN PRICKS 2013 Courtesy of the artist and Fondation Louis Vuitton Photo credits: © Timo Ohler / Louis Vuitton
US DEAD TALK LOVE 2012 © Ed Atkins Courtesy of the artist
ED ATKINS, SIMON THOMPSON & MARTIN MCGEOWN HOW IT’S MADE 2015 Courtesy of the artist and Cabinet Gallery Photo credits: © Timo Ohler / Louis Vuitton

AUGEN AUF

Der britische Videokünstler Ed Atkins zeigt bis Mitte August im Espace Louis Vuitton in München. Seine Arbeiten beschäftigen sich mit dem Körper und stellen die Frage nach Identität. In seinen Videos sehen wir Avatare, die Mitgefühl in uns wecken und menschliche Körperteile, die neue, eindringliche Gesten beschwören. Ein Spiel mit der Realität in Zeiten, wo die Realität wenig spielerisch daherkommt.

Wenig regt die Fantasie so sehr wie der Himmel: Freiheit und Weite – wer träumt davon nicht? Zu den passenden Uhren gehört die „L.U.C. Time Traveler“ aus dem Haus Chopard. Mit ihr bleibt bei jedem Trip die Zeit im Blick, Das Modell mit Manufakturwerk ist auf 250 Stück limitiert und kostet 15.500 Euro
Alles an Bord: Patek Philippe „Calatrava Pilot Travel Time“. Roségoldgehäuse, auf Ortszeit synchronisiertes Datum, Leuchtziffern, Kalbslederband, 42.850 Euro
Startbahn: Glashütte Original „Senator Cosmopolite“. Stahlgehäuse, zweite Zonenzeit mit Stunde und Minute, Tag/Nacht-Indikator, Sekundenstopp, Alligator-Band, 20.700 Euro
Jetstream: Longines „Spirit Zulu Time“. Stahlgehäuse mit grüner Lynette, 24-Stunden-Zeiger mit GMT-Funktion, Stahlband, 2850 Euro
Grüße aus der Höhe: Union Glashütte „Viro Chronograph Silvretta Klassik 2022“, Stahlgehäuse, Leuchtzeiger, Sekundenstopp, limitiert auf 200 Stück, Lederband, 2600 Euro
Das Instrument: Rolex „Sky Dweller“. Edelstahl und Weißgold, beidseitig drehbare Lünette, zweite Zeitzone, Jahreskalender, Jubilee-Band, 14.400 Euro
Robust durch Turbulenzen: Tutima „M2 Chronograph 6450-04“, perlgestrahltes Titangehäuse, Chronograph mit Sekunden- und Minutenzähler aus der Mitte, Kevlarband, 4400 Euro
Aussicht: Rado „True Secret“. Keramikgehäuse, Farbverlauf auf dem Zifferblatt von Petrol zu Schwarz, 80 Stunden Gangreserve, Keramikband, 2020 Euro
Mond und Sterne: „Ballon Blue de Cartier“, Stahlgehäuse, Mondphase bei 9 Uhr, guillochiertes Zifferblatt, Alligatorband, 7300 Euro
Durch die Nacht: Wempe „Zeitmeister Fliegeruhr Großdatum Antique“. Edelstahlgehäuse, arabische Leuchtziffern, auf 100 Stück limitiert, Lederband, 2775 Euro
Und wie spät ist es in London? Tudor „Black Max GMT“, Edelstahlgehäuse, Zahlenscheibe der Lünette, aus eloxiertem Aluminium, Textilband, 3580 Euro
Es glitzert am Firmament: Jaeger-LeCoultre „Rendezvous Day and Night Small“. Roségoldgehäuse, besetzt mit 60 Brillanten, Mondphase, 29mm Durchmesser, Alligatorband, 24.900 Euro.
Blauer Himmel: Hublor „Classic Fusion Orlinski Blue Ceramic“, Keramikgehäuse, Automatikwerk, Kautschukband mit Stahlfaltschließe, 13.400 Eur

HOHE ZIELE

Der Himmel ist aus guten Gründen ein Sinnbild für das Paradies – und er befeuert seit je auch die Kreativität von Uhrmachern, Wir haben mal den Horizont in den Blick genommen.

Foto und Set-Design: Stills & Strokes

Styling: Studio.Stadelmann

 

OBEN

Das neue UHREN Magazin – in WELT AM SONNTAG

Es wird in dieser Zeit mehr oder weniger vehement und viel über Nachhaltigkeit gesprochen, über den Klimawandel, das Umdenken, das nötig ist und – wir sind ja die Optimisten – bleiben wird. Herausforderungen, vor denen wir alle zusammen stehen. Was bedeutet so ein Tag angesichts der so vielfältigen Herausforderungen, vor denen wir alle zusammen stehen? Gerade jetzt auch, wo, völlig absurd, wieder Krieg in Europa herrscht. Uns ist klar: Wir von ICON sind bewusst für die guten Seiten des Lebens zuständig, und deswegen möchten wir Ihnen zum ersehnten Frühling hin von der Schönheit der Welt erzählen, von der Vielfältigkeit. Gilt es doch, sie zu beschützen und zu bewahren. Jenseits von politischen Positionen, sondern ein jeder von uns mit seiner eigenen, kleinen Nachhaltigkeit. Inga Griese

Look! Unsere Icona

 2007 wurden unsere Icona und ihre Familie vom australischen Illustrator und Modezeichner James Dignan erschaffen. Seitdem nehmen sie uns mit und stellen die neuesten Trends vor. Dieses Mal wirds romantisch. Ab auf eine Hochzeit! Icomi hält zu Hause die Stellung.

Leichtigkeit:
Kostüm mit Feder-Details von Valentino
Leichtigkeit:
Kostüm mit Feder-Details von Valentino
Herz am rechten Fleck: Mini-Tasche „Devotion“ von Dolce & Gabbana
Orange Lippen soll Iken küssen: Lippenstift „Rouge Allure L‘Extrait No. 848“ von Chanel
Spieglein, Spieglein: Modell „Jacky“ von BW Bielefelder Werkstätten
Schmetterlinge im Bauch? Auch. High-Heels „Papillon“ von Aquazzura
Zwei zu eins: Ring „Two Butterfly“ von Van Cleef & Arpels

Wedding guest icona

Sitzt gut! Sessel „Cosy Ghost“ von Murken + Hansen für Jori
Tischlein deck dich: „Bell Coffee Table“ von Sebastian Herkner für Classicon
Happy Hour! „Garden Spritz“- Champagner von Moët & Chandon
Statt Glas: Porzellanbecher „Sip of Gold“ von Sieger by Fürstenberg
Natur pur: Kleid mit Schmetterlingsmotiv von Marc Cain
Luftig: Sandale aus blauem Glattleder von Unützer

Lounge Icomi

Huhuu!

Es war Anfang der 1960er-Jahre, als Thomas Hoepker die Frau fotografierte, die fröhlich aus einem Kartenhäuschen in Las Vegas winkt. Wenn wir ehrlich sind, könnte es auch kürzlich gewesen sein. Den Typus gibt es immer noch. Den Lippenstift auch. Wir haben das Foto ausgesucht, weil auch wir ein bisschen schwergängig sind in dieser diffusen Zeit und jedes Lächeln umgehend genommen wird. Hoepker, Jahrgang 1936, in München geboren, Magnum-Fotograf, hat den deutschen Bildjournalismus seit den Sechzigern geprägt wie kaum ein anderer, in einer Ära, als Magazine die Reporter gut ausgestattet und mit Zeit losschickten, damit sie in aller Ruhe gucken. So war es auch bei dieser Reise durch Amerika, das Buch zum Bild hat er „The Way It Was. Road Trips USA“ genannt. Erschienen bei Steidl. In der möglichen Übersetzung „So war es halt“, klingt es resigniert. Doch versteht man es als das, „was es war“, nämlich die aufmerksame, emphatische Dokumentation eines Zeitzeugen, dann entfaltet sich die große Welt im Kleinen.

Siehe auch die schöne Ausstellung „Thomas Hoepker – Bilderfabrikant“ im Ernst Leitz Museum in Wetzlar. In den 1960ern war der American Way of Life das Vorbild, die Hoffnung, die Sehnsucht. Heutzutage sind wir nüchterner, ernüchterterauch. Und doch, als ich das Bild sah, musste ich an das Gefühl denken, das meine Generation so unendlich geliebt hat: die Freiheit. Der unbedingte Glaube an das Mögliche. Auf der langen Friedens- und Wohlstandsstrecke unseres westlichen Daseins ist uns das Kribbeln dieser Liebe so abhanden gekommen, wie Vertrauen zur wohligen Gewissheit in einer langen Ehe wird. Nun zeigen uns die Menschen in der Ukraine, was für einen Schatz wir hüten. Ihre Schmerzen sind unsere Verpflichtung. The way it was. Lassen Sie uns alle darauf achten, dass wieder bunte Erinnerungen wie das Bild oben dafür stehen. Dieses ist unsere Design-Ausgabe. Sie ist nicht stringent. Wir wollten mal schauen. Inga Griese

Dampf ablassen: Die Tische „IMI“ aus Keramik von Sebastian Herkner (für Pulpo) stehen vor dem ICC im Westend, das Kongresszentrum aus den 70er-Jahren, das zu den polarisierenden Gebäuden der Stadt gehört. Fotografiert von Wolfgang Stahr für unsere ICON Designausgabe.

Zurückbleiben bitte

In der Station Vittoria in Brescia lädt eine neue Installation von Nathalie Du Pasquier und dem Fliesenhersteller Mutina zum Verweilen. Die quaderförmigen Gebilde sind mit bunten Fliesen aus der Reihe Mattonelle Margherita eingekleidet. Auch ein Hahn hat sich in einer Nische versteckt. Die U-Bahn-Station als Ausstellungsort gehört in Metropolen längst zu den Prestigeobjekten. Ein gutes Zeichen, dass kleinere Städte nun nachziehen.

Piercarlo Quecchia

Kurve trifft Gerade: Das Teakholzgestell des Sessels „Pablo“ ist angewandte Mathematik. Von Vincent Van Duysen für B&B Italia
Umarmung: Spangen aus gebeiztem Teakholz halten beim Sessel „Rotin“ das wetterfeste Sitzpolster. Von Zanellato/Bortotto Studio für Ethimo
Feiner Feierabend: Garage „Toulon“ bietet Mährobotern und Ladestationen ein standesgemäßes Heim, Garpa
Out of India: Das Keramiktischchen „Guna“ von Chiara Andreotti spielt auf indische Möbel an. Gervasoni
Vorhang: Das Gestell des Esstischs „Cartagenas“ von Sebastian Herkner besteht aus Kunststoff- streifen, die Platte aus Marmor. Ames
Wolkenbett: V-förmige Metallbeine lassen das Polster von „Valentina up“ schweben. Von Alejandra Gandía-Blasco für Diabla
Kurve trifft Gerade: Das Teakholzgestell des Sessels „Pablo“ ist angewandte Mathematik. Von Vincent Van Duysen für B&B Italia
Gut gewickelt: Eine Manschette aus Outdoor- Faser hält beim Tisch der Kollektion „Fresco“ von Matteo Thun die Beine zusammen. Gloster
Wellennest: Die geschwungene Kontur schafft beim Sofa „Lido Cord Outdoor“ von Gamfratesi unterschiedliche Sitztiefen. Minotti
Inspiration Kaffeehaus: Den Metalltisch „Ringer“ entwarf Michael Anastassiades für Kettal
Stuhlskizze: Bei „HiRay“ von Palomba + Serafini werden Umriss und Sitzfläche von schmalen Metallstäben gezeichnet. Kartell
Zeitlos: Das Stahlrohrgestell macht Sessel „Onsen“ von Francesco Meda und David Quincoces zum Klassiker-Kandidaten. Gandiablasco
Shine on: Das Garn des Kelims „Diamond“ von Charlotte Lancelot besteht aus recyceltem PET. Ganrugs
Gut vertäut: Die mobile Glasleuchte „Knot Battery“ von Chiaramonte Marin bietet Licht für 4,5 Stunden (Brokis)
Wolkenbett: V-förmige Metallbeine lassen das Polster von „Valentina up“ schweben. Von Alejandra Gandía-Blasco für Diabla

Wir sind draußen… oder drinnen: Die neuen Outdoor-Möbel sind so wohnlich, dass sie auch indoor passen. Falls der Sommer schwächeln sollte.

CHEERS, LONDON!

Champagnerbrunch all day long: So feiert Veuve Clicquot sein 250. Jubiläum. Von 22. bis 30. April kann man das Pop-Up-Café „Sunny Side Up“ im Londoner Viertel Soho besuchen, auf der Karte stehen typisch britische Waffeln mit Speck und Eiern oder Hash Browns mit Curry-Rührei, die von Starkoch Andi Oliver zubereitet werden. Ein Sommelier garantiert, dass er in seinem speziellen Trolley, mit dem er durch das Café tingelt, den perfekten Champagner für jede Menüwahl bereithält. Tische müssen vorab über Secretlondon reserviert werden. London, here we come!

Credit: Secret London (1), Veuve Clicquot PR (2)