Fette Farben

LIVE UND IN FARBE

Was der Indian Summer kann, nämlich mit dem Malkasten betören, kann die Uhrenbranche auch. Wir haben da mal etwas zusammengeharkt.

Ein bisschen Sunset Strip:
Rolex „Datejust 36“. Zifferblatt
mit Palmenmuster, Automatik,
am Oyster-Stahlband für 6550 Euro
Der Entdecker mag warme Farben: Rado „Captain Cook Automatic Bronze“ am Textilband. Automatik, 2620 Euro
Mit dem Zauber von Schwarz kennt man sich aus: Chanel „J12 Phantom“. Band und Gehäuse aus Stahl und Keramik, Automatik, 7000 Euro
Dieses Gold strahlt fast so schön wie die Abendsonne: „Twenty-4 Roségold“ von Patek Philippe, Automatikwerk, Lünette ausgefasst mit 160 Diamanten. Um 41.000 Euro
Violett steht für Mystik, für undurchdringliche
Tiefen, der Präzision kann das nichts anhaben: Zeniths „Defy El Primero 21“ misst sogar Hundertstel-sekunden. Automatik, Titangehäuse, 13.100 Euro

Regatta-Uhren erfordern ein besonderes Know-how, der Mechanismus, der die Zeit für die Segler herunterzählt, ist äußerst schwierig zu konstruieren. Bei Richard Milles „RM 60-01 Les Voiles de Saint Barth“ kommt noch ein einzigartiges Design dazu, das auch dann fasziniert, wenn kein Boot oder Meer in der Nähe ist (185.000 Euro).

Wenn der Wellengang besonders hoch ist, wirkt das Wasser manchmal grün: Omega „Seamaster 300 Co-Axial Master Chronometer“, um 28.200 Euro
Bei zwei Uhr glänzt hell der Mond: Glashütte Original „PanoMaticLunar“, 40 mm Automatik, Großdatum, Edelstahl, am Lederband für 9700 Euro
Gelb steht für Dynamik – wer sie sieht, der weiß, warum: Hublot „Big BangUnico Yellow Magic“ 42 mm, Automatik, Keramikgehäuse, 25.900 Euro
Silber gab es lang nicht mehr, aber das spricht nicht dagegen, ein Gehäuse daraus zu fertigen: Tudor „Black Bay Fifty-Eight 925“, Textilband und Blatt in Taupe, Automatik, 4010 Euro
Think Pink ist immer wieder schön – und wenn es mit solchen Saphiren geschieht, dann ist es noch ein bisschen schöner: Bulgari „Divina Mosaica“ mit Zifferblatt im Caracalla-Muster. Automatikwerk, Roségold-gehäuse, 161.000 Euro
Von Grün zu Gelb macht einen Look, der bestens als Smalltalk-Auftakt dient. Und jeder erkennt die Tutima „M2 Seven Seas S“ mit Dégradé-Blatt. Automatik, Edelstahl, 1650 Euro

  Für alle, die im tiefen Blau schön eintauchen wollen: Longines „Legend Diver Watch“, Automatik, Edelstahlgehäuse mit innen liegender Drehlünette, 2220 Euro.

BEHIND THE SCENES

Basis makelloser Uhren-Fotos wie in unserer Strecke sind, neben einem ausgereiftes Motiv- und Farbkonzept, sehr viel Klebeband, etliche Fäden, Kabelbinder und noch mehr Klebeband. Das Team aus Stylistin, Fotograf und Assistent baut damit, während eine Uhr fotografiert wird, immer schon das Set für die nächste auf, schickt erste Probebilder in die Redaktion. Der Cover-Chrono von Richard Mille ist aus London gekommen, mit Begleitung, die auf gute Behandlung und korrekte Zeigerstellung achtet. Wenn’s drauf ankommt,  halten aber alle still: Um Tiefe und Strukturen der Uhren möglichst detailreich darstellen zu können, werden sie mit unterschiedlicher Schärfeebene einige Male fotografiert, die Bilder per Software zusammengerechnet. Bei der Aufnahme darf es nicht die winzigste Erschütterung geben. – Schließlich hängen manche Uhren nur an Fäden. Und Klebeband.

FOTOS
ARMIN ZOGBAUM
SET DESIGN & STYLING
ANNA NIZIO
RETUSCHE
OLIVIER YOSHITOMI
TEXT
JAN LEHMHAUS