Die Schule der Schönheit

Wir sehen uns im Garten! 

In der Pariser Ausstellung „Pflanzen – Die Schule der Schönheit“ wächst zusammen, was zusammengehört: Ein multidisziplinärer Blick auf die älteste Inspirationsquelle der Menschheit – die Natur.

Bartolomeo Bimbi – deux œillets dans un cadre de Vittorio Crosten – Garofani giganti

Was haben 5000 Jahre alte Höhlenmalereien mit den faszinierenden Pappwäldern der zeitgenössischen Künstlerin Eva Jospin, die Musik von Haydn, funkelnde Diademe von Chaumet und Kleider von Dior oder Yves Saint Laurent gemeinsam? Sie preisen die Botanik in all ihren Formen und Farben.

In der Ecole des Beaux-Arts stehen sie nun alle nebeneinander, in einem innovativen Ausstellungskonzept, das das Schmuckhaus Chaumet mit der Kunsthochschule initiiert hat. Was der Kurator Marc Jeanson, promovierter Botaniker und seit 2020 Leiter des Jardin Majorelle in Marrakesch, dort an Preziosen zusammengetragen hat, ist mehr als „nur“ eine weitere Markenausstellung eines traditionsreichen Juwelierhauses:

© Chaumet

Fast 400 Werke aus mehr als 70 Institutionen und Sammlungen bieten einen freien Spaziergang durch 5.000 Jahre Kunst, Design, Musik und Wissenschaft, nicht chronologisch, sondern nach Biotopen gegliedert: Vom Wald bis ins Wattenmeer. Gemälde, Skulpturen, Textilien, Fotografien, Möbel und hunderte von Schmuckstücken von Chaumet und vielen anderen Häusern wie Lalique, Boucheron oder Tiffany stehen darin gleichberechtigt nebeneinander: Von einer winzigen Radieschenbrosche aus dem 19. Jahrhundert bis hin zu einem spektakulären, in Gold gehämmerten Myrtenkranz aus dem antiken Griechenland, 300 Jahre vor Christus. Beeindruckend.

„Végétal – Ecole de la Beauté », vom 16. Juni bis 4. September, Beaux-Arts de Paris, 13 quai Malaquais, www.chaumet.com 

Text und Video
Silke Bender