Der Boden macht den Unterschied. „Unberührt“ sei er, sagt Lim Soo-Bok, unbeschädigt durch Pestizide oder chemische Dünger, die ihn seiner Nährstoffe berauben und die darin enthaltenen Mikroorganismen zerstören. Auf über 660.000 Quadratmeter Fläche erstreckt sich der Boden, auf dem Lim Soo-Bok im eigenen landwirtschaftlichen Betrieb Perilla-Pflanzen anbaut. Das in Asien weitverbreitete Gewürzkraut, das in Korea regelmäßig auf dem Esstisch steht, wächst in Form von kleinen runden Büschen auf einem Berg in Hadong am südöstlichen Zipfel von Südkorea. Wie Igel stehen sie da eng beieinander, brüten einen Wirkstoff aus, der Krankheiten heilen und schön machen soll.
Das erzählt zumindest Lim Soo-Bok, ein 75-jähriger Unternehmer aus Busan, der ursprünglich mit der Produktion von Stahlrohren reich geworden ist. Die Farm in Hadong gehört ihm, und sie liefert die wichtigste Zutat für sein neuestes Projekt: Imro, eine kleine, feine Naturkosmetikmarke, die auf die Kraft des Öls setzt, das aus den Samen der Perilla-Pflanze gewonnen wird. Lim selbst schluckt fünf Perilla-Kapseln am Tag (und bringt sie als Begrüßungsgeschenk zum Interview mit) und produziert schon seit Jahren Cremes und Öle für die Hautpflege. Doch erst die Begegnung mit einem deutschen Kosmetik-Experten trieb ihn an, die Linie strategisch weiterzuentwickeln, hin zu einem modernen Beauty-Label, das die Wirkungskraft einer traditionellen asiatischen Superpflanze international etablieren soll.