Expertenrat

Therapien im Zoom

Dr. Ricarda Granes
Orthopädin & Spezialistin für Ästhetische Medizin in Berlin

Die richtige Kameraeinstellung und gutes Licht sind am Bildschirm schon mal entscheidend. Ich bin allerdings auch für eine gute Morgenroutine, zur Frische trägt ein Enzympeeling bei – und Schröpfen. Die Haut wird durchblutet, sieht frischer aus. Die Schröpfer sind aus Silikon, man arbeitet mit leichtem Unterdruck entlang der Lymphbahnen, von der Mitte des Gesichts zum Ohr und hinunter zum Hals. Am besten trägt man den Reinigungsschaum auf, schröpft ein paar Minuten, trägt ein Feuchtigkeitsserum auf und eine Creme. Dann ist man vorbereitet. 2–3 mal pro Woche sind ideal. Die Schröpf-Technik ist alt und als Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie kenne ich ihre Vorteile lange. Vor allem bei Muskelverspannungen hilft diese Technik, Faszien werden gelockert und somit glättet sich auch die Haut. Langfristig helfen nur Eingriffe. Für einen ersten Effekt eignen sich Filler bei Zornesfalten, die ja in Videocalls sehr präsent sind.

Dr. Stefan Duve
Dermatologe in München

Was mir am Bildschirm besonders auffällt? Oft eine schlechte Hautqualität und fehlende Elastizität. Sprich: Es hängt. Besonders an der Kinnkante und an erschlafften Wangen eignet sich das Fadenlifting prima, um die Regionen zu straffen. Der Eingriff erfolgt ambulant, nach zwei Stunden kann der Patient nach Hause gehen. Allerdings bedeutet das eine Ausfallzeit von sieben Tagen wegen eventueller blauer Flecken oder Schwellungen. Alternativ empfehle ich eine Ultraschalltherapie für die untere Gesichtshälfte. Mit „Ulthera“ arbeite ich seit mehr als zehn Jahren. Diese Einmalbehandlung dauert eine knappe Stunde, der obere Hals, die Kinnpartie bis zu den oberen Wangen wird wie bei einem Lifting gestrafft, hinterlässt aber weder Narben noch Schnitte. Zur Hautboosterung empfehle ich „Profilho“. Hier spritze ich Hyaluronsäure und Vitamine direkt unter die Haut. Das gibt Glow und peppt ungemein auf!

Dr. Timm Golüke
Dermatologe in München

Ein frischeres Hautbild ist immer von Vorteil. Ich liebe die „Platelet Rich Plasma“-Therapie (auch PRP), eine Eigenblutbehandlung. Empfehlenswert für diejenigen, die weder Filler noch Botox mögen, sondern etwas Natürliches. Hier wird nur mit dem eigenen Blut gearbeitet, das nach der Abnahme zentrifugiert und reinjiziert wird. Mit der feinen Nadel der Injektionspistole geht man dann über das gesamte Gesicht- und den Halsbereich. Durch diese Mini-Verletzungen regt man die Kollagenproduktion an. Nach zwei Tagen ist ein erster Effekt sichtbar, notwendig sind zwei Behandlungen im Abstand von 14 Tagen und dann eine Auffrischung alle sechs Monate. Das Gute ist, dass man nach dem Eingriff voll einsatzbereit ist. Man sieht frischer aus, aber nicht anders. Bei Augenringen empfehle ich eine Kombi aus Ultraforma und Meso-Therapie. Drei Behandlungen, 14-Tage-Abstand. Minimale blaue Flecken lassen sich mit Concealer abdecken.

Aufgezeichnet von
Caroline Börger