Die 1933 von Tennisstar René Lacoste (sein Spitzname auf dem Platz: Das Krokodil) mitbegründete französische Premium-Marke hat dabei einen guten Aufschlag: Lacoste hat eine authentische Geschichte, ein adrettes Frenchie-Image und schon in den 80er Jahren Poloshirts sowohl tennis- als auch arbeitsplatztauglich gemacht. Und die Marke hat gerade bei der jungen Generation einen nostalgischen Mehrwert. Für genau die scheint die britische Kreativdirektorin Louise Trotter diese Frühjahr-/Sommerkollektion gemacht zu haben. Sie zeigt hybride Hipster Fashion, die sowohl auf einem Rave, in der Schule als auch auf der Straße funktioniert.
Den Vorplatz des Palais de Tokyo ließ sie zu einem mit weißem Nylon ausgelegten Tenniscourt umgestalten. Material, das später zu Trainingsanzügen weiterverwertet werden soll, wird in den Produktionsnotizen der klimabewegten Generation Z versichert. Tennis ist dabei nur eine der Sportarten, die sie inspiriert hat: Klassische Tennisröcke zeigt sie in nudefarbenen Gummimaterial und kombiniert sie mit Neopren-Bandeaus oder gelaserten Neopren-Piqué-Jacken, die auch einer Taucherin stehen würden. Es gibt Basketballshorts und -hemden für Boys und Tomboys, Anleihen bei Skateboardern und bei Fahrradkurieren: Ein Trenchcoat, der sich mit einem breiten Brustgurt zur Messengertasche umfunktionieren lässt. Die Idee, so verriet Trotter im Vorfeld, sei ihr während der langen Coronamonate gekommen, wo sie immer mit dem Fahrrad zur Arbeit fuhr – und ein langer Regenmantel oft in die Speichen kam. Die gesamte Schau wurde ununterbrochen von Skatern umrollt, die hier auch dann aktiv sind, wenn kein Modehaus zum Defilee bittet.