Ein Weihnachtsgruß von Inga Griese

Was uns verbindet 

Liebe ICON friends!

Gestern Nacht war der Himmel über Sylt endlich wieder voller Sterne. Auf das Winterwunderland der vorherigen Woche waren „Tage ohne alles“ gefolgt, wie wir es nennen. Kein Licht, keine Sicht, kein Horizont – nur Nass. Mal in Tropfen, mal als Nebel. Doch kaum hatten wir den kürzesten Tag des Jahres hinter uns gebracht, schickte das Wetter die Botschaft, auf die wir zum Ende dieses komplizierten Jahres wohl alle warten: Es wird auch mal wieder hell. Natürlich nur um einen winzigen Augenblick grad. Aber es ist ein Anfang. Sie kennen das vielleicht von ewigen Autobahn-Baustellen, wo mit Smiley-Emojis gearbeitet wird, um die Fahrer bei Laune zu halten. Wir sind jetzt bei dem mit feinem Lächeln.

Auf Sylt ist es in der Woche vor Heiligabend besonders schön, weil sehr ruhig. Der Ansturm kommt erst nach den Weihnachtstagen, über Silvester ist Hauptsaison, auch, weil hier Raketen verboten sind (wegen der Reetdächer aka Brandgefahr) und nur in Tischfeuerwerkstärke geböllert wird. Es ist friedlich für Mensch und Tiere.

Als ich gestern spät noch mal mit dem Hund rausging, oder sagen wir besser, ihn rausgetragen hatte, ein kleiner Dackel verlässt nur ungern weiche Decken und den gut versteckten Rest Ochsenschwanz, – jedenfalls standen wir im minimalen Dämmer der einen Straßenlaterne bei uns in der Gegend, Harry las die neuesten Nachrichten in der Heide, ich studierte den Himmel. Ein Zeichen nach dem anderen tauchte auf, das Phänomen des Universums erschließt sich Stern für Stern, je länger man schaut, desto mehr werden es. Der Nordstern strahlte heller als die Laterne und da war er, der göttliche Moment.

Frieden legte sich auf meine Seele, ich sagte leise „Danke“. 

Man muss keiner bestimmten Religion angehören, denke ich, um zu spüren, dass diese Zeit um Heiligabend mehr ist als eine familiäre Geschenkstress-Situation oder so. Mal abgesehen davon, dass es für mich persönlich ein ganz großes Glück ist, wenn Kinder, Enkel und Freunde an Weihnachten die Bude stürmen, sie mit Aufregung und Lachen erfüllen, und ja, sich durch Berge von Geschenken freuen: Selbst Weihnachtsmuffel dürften die Magie von Heiligabend spüren. Für einen Moment wenigstens kommt die Welt zur Ruhe, hält inne, wenn man sich darauf einlassen kann, selbst Menschen aus Schützengräben berichten davon. Kürzlich war ich im Senegal, ein Land, in dem fast 95 Prozent der Menschen dem muslimischen Glauben angehören. Weihnachten war trotzdem an jeder Ecke. Und nicht nur als kommerzielle Gelegenheit.

Dieses Weihnachten ist verlässlich seit Jahrhunderten. Das und seine Botschaft von Hoffnung und Versöhnung verbindet uns Menschen miteinander, egal an was wir im Alltag glauben, oder auch nicht.

Der Stern von Bethlehem leuchtet über uns allen. Selbst wenn Nebel davor liegt. „Und siehe“, sprach der Engel, „ich verkündige Euch große Freude“. Wenn gestern Abend noch ein Schlitten mit Rentieren davor am Himmel aufgetaucht wäre, ich hätte meinen Augen getraut.

Derweil dreht bei uns im Weihnachtszimmer ein Weihnachtsmann mit seinem Gespann Runde um Runde um einen blinkenden Leuchtturm. Die Kinder sind schon sehr aufgeregt. Der Zauber wirkt.

Wir bei ICON glauben ja an die Magie des Schönen, und so wünschen wir ihnen von Herzen WEIHNACHTEN!  

Text
Inga Griese