Nur selten befanden sich Unternehmen in einer so absurden Position wie derzeit Rolex. Die Uhren sind weltweit derartig begehrt, dass selbst in der Pandemie nicht genug Ware zum Verkauf stand – und das, obwohl sich die Genfer nicht einmal am Netzhandel beteiligen. Nun wäre es allerdings falsch, der Manufaktur vorzuwerfen, man lehne sich entspannt zurück. Neben Verbesserungen an den Kollektionen – im Frühjahr kam die beispielsweise die überarbeitete „Explorer“-Linie auf den Markt – bedeutet das vor allem, dass die Schweizer ihr philanthropisches Erbe mehr und mehr pflegen.
Ein wichtiger Bestandteil der Initiativen ist der Preis für Unternehmungsgeist, den es seit 45 Jahren gibt. Nachwuchs an große Aufgaben heranzuführen, damit die Existenz der eigenen Firma auch in Zukunft gesichert ist, war eines der Hauptanliegen des Gründers Hans Wilsdorf (1881-1960). Der gebürtige Deutsche darf wohl als wahrer Kosmopolit gelten, er baute seine Manufaktur zwischen Deutschland, England und der Schweiz auf, und das im Zeitalter zweier Weltkriege. Diese Herkunft sorgt auch heute dafür, dass bei den Programmen Menschen im Mittelpunkt stehen, die keinesfalls die Aussicht auf Gewinnmaximierung antreibt.
Die fünf Preisträger 2021, deren Namen nun öffentlich sind, ein allerdings, sich dem Umweltschutz zu verschreiben. Eine Aufgabe, das Rolex bereits seit Jahrzehnten umtreibt und das mit dem „Perpetual Planet“-Projekt nun noch einmal deutlicher in den Mittelpunkt gerückt wird. Unter der Webadresse rolex.org können sich Nutzer darüber informieren, welche Aktivitäten genau die Uhrenbauer fördern. Die Preisträger beschäftigen sich mit dem Schutz des Klimas genauso wie mit der Rettung der Weltmeere oder Fragen der Ernährung – wobei die Themen eng miteinander verwoben sind.