Happy Birthday, Louis Vuitton!

Eine Party in

200 Kapiteln

 Vivienne hat viele Ziele. Sechs Welten durchwandern, 200 Kerzen einsammeln, 30 NFT’s begutachten. Doch der eigentliche Sinn der virtuellen Reise, die dieses wendige Maskottchen mit dem rundlichen Blumenkopf und dem Louis-Vuitton-Rucksack unternimmt, ist es, zu lernen. Lernen über das Leben von Louis Vuitton, ohne den es Vivienne gar nicht geben würde.

 Seine Geschichte, die mit seinem Geburtstag am 4. August 1821 begann, inspiriert ein Videospiel, mit dem die Maison eben diesen Geburtstag feiern will. User können durch die Spielfigur Vivienne das Leben des legendären Koffermachers virtuell nacherleben, sie sollen auf dem Weg durch verschiedene Level 200 Kerzen sammeln, die alle eine Anekdote über Louis Vuitton preisgeben. Darüber, dass er mit 13 Jahren seine Heimat in der französischen Bergregion des Jura verließ, um auf einen zwei Jahre währenden Fußmarsch gen Paris aufzubrechen. Dass sein Sohn Georges Vuitton im Jahr 1896 das berühmte Monogramm-Canvas erfand, in Gedenken an seinen verstorbenen Vater aber auch, um das Unternehmen vor Fälschungen zu schützen.

Louis Vuitton

 

Die Geschichte des Hauses ist lang und facettenreich, erzählt von der Zusammenarbeit mit dem Couturier Charles Frederick Worth, von Kofferanfertigungen für die Kaiserin Eugénie oder von der Kooperation mit dem japanischen Künstler Takashi Murakami. Und so ergibt es Sinn, dass sich die Marke zur Feier des Jubiläums mit „Louis 200“ ein vielfältiges Programm überlegt hat. So wird im Oktober ein Roman über das Leben des Gründers erscheinen, eine Dokumentation namens „Looking for Louis“ ist ebenfalls in Arbeit.

Die Künstlerin Alex Katz hat ein Triptychon mit Porträts des Unternehmers angefertigt und Schaufenster in Boutiquen auf der ganzen Welt werden Interpretationen des klassischen Louis-Vuitton-Koffers ausstellen, erdacht von 200 unterschiedlichen kreativen Talenten. Interessanterweise werden die verschiedenen „Kapitel“ dieser multimedialen, dezentralisierten Ausstellung, nicht von Produkt-Launches begleitet.

 Wobei, das stimmt nicht ganz: Im Videospiel werden User auf 30 NFTs, also als “Non-Fungible-Tokens“ gekennzeichnete einzigartige virtuelle Kunstwerke stoßen, die sie kaufen können. Gestaltet hat sie der Digital-Künstler Beeple, aka Mike Winkelmann, der bereits früher mit dem Haus zusammengearbeitet hat und sein NFT-Kunstwerk Everydays: the First 5000 Days im vergangenen Frühling auf einer Christie’s-Auktion für über 69 Millionen US-Dollar versteigern konnte. Der Kofferlieferant einer französischen Kaiserin im kreativen Austausch mit einem Pixel-Künstler: Es ist eine Geschichte, die ebenfalls eine Anekdote im Videospiel verdient hätte.

Ab dem 4.8. als App erhältlich, über Apple oder Google Play.

 

Text
Silvia Ihring
Bilder
Louis Vuitton