Sophie Delafontaine entwirft Mode „für Frauen auf der ganzen Welt. Aber meine wichtigste Inspiration ist die Pariserin“, sagte die Chefdesignerin von Longchamp über Zoom, wenige Stunden nach der virtuellen Premiere ihrer neuen Modenschau. In den vergangenen Saisons fand diese stets in New York statt, aber die Pandemie hat das Label zur Heimkehr gezwungen. Kein großes Problem für Delafontaine. „Paris ist schließlich unsere Heimat“, sagt sie und so liefen die Models dieses Mal nicht in einem Wolkenkratzer in Manhattan, sondern in der Reithalle Battesti, deren Dach einst von Gustave Eiffel konstruiert wurde.
Während die Location als klare Hommage an den Reitsport zu verstehen ist, der schließlich im Longchamp-Logo verewigt ist, erzählt die Kollektion von der Arbeit des Interior Designers Pierre Paulin, dessen Vision Pariser Apartments in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts prägte. „Paulin und unser Haus haben viel gemeinsam“, sagt Sophie Delafontaine. Der Designer liebte beispielsweise den japanischen Stil, und Delafontaines Vater, Philippe Cassegrain, ließ sich für den Entwurf der wohl berühmtesten Longchamp-Tasche – der „Pliage“ – von der Origami-Kunst inspirieren. Seine Tochter entdeckte bei Paulin einen besonderen Farbmix, den sie nun auch in ihrer Kollektion eingesetzt hat: eine neutrale Palette aus Schwarz, Beige- und Creme-Tönen, akzentuiert mit rot, orange und pink.