Einen Vorteil haben digitale Schauen jedenfalls: Im Internet regnet es nicht. Hermès gehört neben Dior und Officine Générale zu den wenigen Häusern, die für die Männerkollektionen Frühjahr/Sommer 2022 in Paris wieder auf Live-Defilees setzten. Und es goss in Strömen, so dass die Gäste gehüllt in schwarze Regencapes das Open-Air-Spektakel verfolgen mussten. Schauplatz war der Innenhof der Mobilier National, eine Institution, wie es sie wohl nur in Frankreich gibt: Seit 1936 ist sie allein dafür zuständig, die Amtssitze von Präsidenten und Regierung mit hochwertigen Möbeln und Teppichen aus französischer Produktion auszustatten.
Handwerk ist auch die DNA von Hermès. Und so zeigt die Kreativdirektorin Véronique Nichanian eine Kollektion, in der neue und alte Materialtechniken kombiniert und in der die stilistischen Begriffe „formal“ und „casual“ aufgehoben werden.