Haute Joaillerie Piaget

Wings of Light

Das Schmuckhaus am Place Vendôme nimmt uns mit auf einen imaginären Vogelflug über einen exotischen Dschungel. Mit asymmetrischen Colliers, die so bunt schillern wie Papageienflügel oder mit einer Kette aus weißen Diamanten, die so filigran und zart geschichtet und gefasst sind wie Vogelfedern.

Das Licht und die Natur sind schon immer die großen Themen von Piaget gewesen, das im 19. Jahrhundert als Uhrmacher in der Schweiz begann und nun auch zu den Platzhirschen der Haute Joaillerie in Paris zählt. Natürlich ist diesmal auch wieder die Federkünstlerin Nelly Saunier dabei, die die hochkarätigen Schmuckstücke mit ihrer minutiösen Federmarqueterie veredelte. Saunier ist eine der wenigen Federkünstlerinnen, die Frankreich noch hat. 15, um genau zu sein. Ein Handwerk, das seine Blütezeit im 18. Jahrhundert erlebte, als sich der prunkverliebte Hochadel nicht genug mit fremden Federn schmücken konnte und das jetzt – dank Saunier – in Haute Couture und Haute Joaillerie wieder Aufwind bekommt.

Zu einem der ausgefallensten Stücke zählt der breite Amreif „Rainbow Lights“: Eine Manschette aus Roségold in der Piaget-typischen „Décor de Palace“-Gravur, mit einem zwischen Pink, Bordeaux und Violett changierenden 22,68 Karat-Rubelliten, Diamanten und fein verschlungenen Intarsien aus so bescheidenen Materialien wie Stroh, Holz, Leder und Perlmutt, die dort von der Marqueterie-Künstlerin Rose Saneuil kostbar in Szene gesetzt wurden.

Text
Silke Bender