GucciFest fashion and film festival

Mode in der Hauptrolle  

Es war noch nie schwer, sich die Models einer Gucci-Show als die Charaktere eines Films vorzustellen. So speziell ist das Styling, so präzise ausgewählt ist jedes Detail, das die Persönlichkeit einer jeden Figur um eine weitere Facette bereicherte. Die verwirrte Literatur-Studentin mit einem Faible für Flohmarktmode, der Skater, das gespenstische Burgfräulein, das kalifornische Society-Girl: Sie alle spielen eine Rolle im großen Mode-Theater der Marke Gucci.

Als wichtigste Bühne diente ihnen bisher der Laufsteg doch nach Ausbruch der Corona-Pandemie und aufgrund der damit zusammenhängenden Beschränkungen wagte Chefdesigner Alessandro Michele als einer der ersten den Schritt, dieses altbekannte Spielfeld vorerst aufzugeben. Wie zu erwarten war haben ihn die daraus resultierenden Herausforderungen nicht gebremst, sondern angetrieben.

Diese Woche stellt das Haus auf gucci.com und auf seinen sozialen Kanälen „Guccifest“ vor, ein rein digitales Filmfestival, das sich um eine siebenteilige Kurzfilmreihe des Regisseurs Gus van Sant und von Alessandro Michele dreht. Mit ihm konzipierte der Macher von Indie-Klassikern wie „My Own Private Idaho“ und „Elephant“ eine filmische Erzählung über eine androgyne Frau namens Silvia, die in einem Apartment in Rom ihren Tag beginnt und diesen in verträumt-abwesender Stimmung an unterschiedlichen Orten der Stadt verbringt. Was sie dabei trägt: Gucci Spring Summer 2021, ebenso wie jeder andere Darsteller in den Filmen auch. „Ouverture of something that never ended“, so der Name der Reihe, setzt den Fokus weniger auf einen klaren Handlungsstrang und mehr auf Atmosphäre, Menschen und natürlich Mode: Logo-Kniestrümpfe, Spitzen-Jumpsuits, gemusterte Tuniken und Faltenröcke mit GG-Monogramm. Sie kleiden ein Casting aus unterschiedlichen Menschen, die liebevoll aneinander vorbeireden und in einer warm leuchtenden Retro-Blase leben, in die man sich in diesen Zeiten gerne flüchtet. Mit „Ouverture of something that never ended“ erforscht Alessandro Michele neue Wege, seine Mode zu interpretieren und darzustellen. Und auch dieses Mal schaut man ihm gerne dabei zu.

Im Rahmen des “Guccifest” wird das Label noch bis Sonntag jeden Tag einen neuen Film veröffentlichen. 

Singer and poet Arlo Parks will appear in Episode 2 ‘At The Café’ of ‘Ouverture Of Something That Never Ended,’ the mini-series directed by Gus Van Sant and Alessandro Michele.

Text
Silvia Ihring