Der Gyeongbokgung Palast in Seoul ist beeindruckend schön, weitläufig, prächtig und liegt an diesem Abend in einem dämmrig blau-goldenen Licht, das der ganzen Szenerie noch zusätzlichen Zauber verleiht. 1395 errichtet, ist er der erste Palast der Joseon Dynastie, die bis zum Ende des Königreichs 1910 herrschte. Mehrfach zerstört, aufgebaut, abgerissen, seit 1990 wieder rekonstruiert, erzählt er von der bewegten Historie und Kulturgeschichte Koreas. Der Name des so friedvollen historischen Areals mitten in der wortwörtlich aufstrebenden Stadt heißt so viel wie „Palast der strahlenden Glückseligkeit“ und gestrahlt wurde ordentlich an diesem lauen Mai-Abend, an dem Gucci hier zur Cruise-Show lud. Schon das an sich eine Sensation, möglich wurde es, weil die Italiener im vergangenen Jahr einen Drei-Jahres-Vertrag mit dem koreanischen Amt für das Kulturerbe geschlossen hat und sich zur finanziellen Unterstützung der Renovierungsarbeiten verpflichteten.