In München war Schmuckmesse, die Stimmung blendend, die Stände voll mit Neuheiten. In der Hauptrolle: Starke Farben – hier zeigen wir unsere Favoriten.
Hochkarätig und glänzend aufgelegt


Shooting-Star
„Ära“ heißt der neue Ring, den Niessing zum 150. Geburtstag herausbringt. Der Name ist so selbstbewusst wie berechtigt, denn hier gelang ein großer Wurf. Das Schmuckstück ist eine Neuinterpretation der größten Ikone der Marke, des „Spannrings“, bei dem ein Diamant ohne jede Fassung von der Ringspange gehalten wird. „Ära“ nimmt die Idee auf und übersetzt sie in eine ganz neue, dreidimensionale Form. Jetzt ist es ein zierliches endloses Band aus Gold oder Platin, das, zu zwei gegenüberliegenden Bögen geschwungen, den Brillanten hält und zugleich den Finger umspielt. Wie schon der „Spannring“, ist auch dieser Ring „Form follows function“ in Reinkultur. Und signalisiert: Niessing ist bereit für eine neue „Ära“. Und bleibt sich doch treu.
Let’s party
Der Gott des Weines, des Feierns, der Freude und der Fruchtbarkeit schmückt die griechische Münze, die weit über 2000 Jahre alt ist. Bei Twentyten wurde daraus ein Anhänger aus Roségold. Seit 2010, daher der Name, steht die Marke aus Freiburg für Schmuck aus antiken Geldstücken – jedes ist ein Unikat. Wie „Dionysos“, zu dem eine lange Collierkette gehört.


Klare Kante, starke Farben
„Lucky Star“ von A. Odenwald ist ein Statement-Stück reinsten Wassers. Der Stern aus Gold, den es als Anhänger und Ring gibt, wirkt groß, massiv, fühlt sich auf angenehme Art schwer an und ist mit 36 Saphiren in allen Farben des Regenbogens besetzt: Mehr gute Laune geht nicht. Auch pur oder in Weißgold mit Diamanten erhältlich.
The Two of Us
Geliebte, Freunde, Ehepartner, Kumpel oder Seelenverwandte: Ein Paar kann man auf viele Arten sein. Die Manufaktur Fope aus Vicenza, die in München bei Ketterer Kunst ihre Neuheiten präsentierte, widmet der Zweierbeziehung eine eigene Kollektion aus elastischen „Flex’it“-Ringen. Jeder trägt einen Stein in einer anderen Farbe. Ob roter Rubin, rosa und blauer Saphir, grüner Smaragd oder schwarzer Diamant – jede Farbe kann man als Botschaft lesen. Und mehrere kombinieren: Die Ringe lassen sich auch übereinander tragen. Schließlich hat jede Beziehung auch verschiedene Facetten.


Das grüne Leuchten
Jede neue Kollektion bei Tamara Comolli hat eine andere „Color Story“, wie das bei der Marke heißt, das kürzlich vom Tegernsee nach München zog. In diesem Frühjahr ist der Regenwald mit seiner reichen Palette an Grüntönen die Inspiration, die mit grünen und gelben Turmalinen, Zitronenquarz und Peridot umgesetzt wird. Das Ergebnis sind Stücke wie der Ring aus der „Collectibles“-Reihe, dessen schlichte Form den großen Peridot im Kissenschliff umso mehr zur Geltung bringt: Sein Grün ist tief, intensiv und leuchtend: ein Tropen-Juwel.
Welcome back:
Warum nicht mehrere Ringe übereinander stecken zu immer neuen Kreationen? Anfang der 70er-Jahre war dieses Baukastensystem von Niessing visionär. In „Setario“ nahm es Gestalt an. Jetzt kehrt die Kollektion zeitgemäß überarbeitet zurück.


Perle für Kerle
Schmuck für Männer ist ein großes Thema in der Branche. Doch Perlen verbindet man, Harry Styles hin, Rapper A$AP Rocky her, nach wie vor eher mit Frauen. Dass es auch anders geht, zeigt Gellner mit „Bold“: Halsketten und Armbänder mit starken Gliedern aus hellem oder schwarz rhodiniertem Silber, die eine einzelne weiße Südsee-Perle halten. Sie wird dazu beidseitig mit einer Silber-Öse versehen. Das Detail gibt ihr etwas Maskulines, technisch ist es eine Herausforderung. Weil dafür vier Bohrungen notwendig sind, und die Perle leicht brechen kann. Aber wie sagt Inhaber Jörg Gellner gern? „Wenn’s einfach wäre, würden es andere machen.“
Aufgeblüht
Kennen Sie die zarten Ketten und Kränze, die sich aus Gänseblümchen machen lassen? Sie scheinen beim „Lieblingscollier“ von Leo Wittwer Pate gestanden zu haben. So zierlich wirkt die Kette aus schmalen, leicht geschwungenen Gliedern aus Weißgold, an denen links und rechts, mal einzeln, mal zu dreien gruppiert, kleine Brillanten blühen. Sie geben dem zarten Gebilde Rhythmus und Leichtigkeit. Ein kleines Meisterstück. Wie Sommer auf der Haut.
