Zum dritten Mal finden dieser Tage die „Geneva Watch Days“ statt. Unabhängige Marken wie einige Konzern-Größen zeigen, was im zweiten Uhren-Halbjahr wichtig wird.
Diese neuen Uhren-Modelle fallen auf
Zum dritten Mal finden dieser Tage die „Geneva Watch Days“ statt. Unabhängige Marken wie einige Konzern-Größen zeigen, was im zweiten Uhren-Halbjahr wichtig wird.
Lichtspiel
Erst wenn ein Modell einen klaren Wiedererkennungswert besitzt, kann man beginnen, mit seiner Optik zu spielen. Bulgaris „Octo“ hat nur zehn Jahre benötigt, um dieses Bekanntheitsgrad zu erreichen, nicht zuletzt, weil sie als „Octo Finissimo“ immer neue Weltrekorde mit flachsten Werken und Gehäusen aufstellt. Zum Jubiläum erscheint die „Octo Finissimo Sejima Edition“, deren Zeitdarstellung noch verblüffender ist als ihre Proportionen. Die japanische Architektin und Pritzker-Preisträgerin Kazuyo Sejima hat dafür das Uhrglas mit einem silbernen Punkteraster versehen. Es spiegelt das Licht und verschattet partiell das polierte Zifferblatt. Automatik, Edlstahlgehäuse und -band, 14.700 Euro
Geozentrisch
Das wohl meistgezeigte Modell von Greubel Forsey sind die frühen GMT-Modelle: War eine plastische Erdkugel zur Darstellung der Zeitzonen schon ungewöhnlich genug, saß sie auch noch ganz am Rand der Anzeige und buchtete das kräftige Gehäuse an dieser Stelle weit aus. In der neuen „GMT Balancier Convexe“ ist die Erde zur Hauptsache geworden und weiter ins Zentrum gerückt. Stunden- und Minutenzeiger ragen darunter heraus. So bleibt Platz für ein kleines Hilszifferblatt mit zweiter Zonenzeit und die GF-typisch geneigte Unruh. Handaufzug, Titangehäuse, Preis auf Anfrage
Schwarzbunt
Silizium ist in der Uhrentechnik immer wichtiger, als schön gilt es gemeinhin nicht. Ulysse Nardin aber will es mit der „Blast Tourbillon Rainbow“ feiern. Die insgesamt 50 baguetteförmigen Saphire und Rubinesollen die irisierenden Farben des spröden Werkstoffs widergeben – und daran erinnern, dass die Manufaktur 2001 als erste eine Hemmung mit Siliziumteilen präsentierte. Im Werk der „Blast“ bestehen Hemmungsrad, Anker und Spiralfeder aus dem Halbleitermaterial. Automatik, Gehäuse aus DLC-beschichtetem Titan und Keramik, 88.800 Euro
Tauchvergnügen
Beim Trend zu farbenfrohes Uhren ist stets die Gefahr gegeben, das, was eben noch markant und nützlich aussah, plötzlich niedlich wirkt und wie ein reines Accessoire. Oris aber hat das bestens im Griff. Dem erfahrener Hersteller sehr seriöser Taucheruhren geraten selbst kleinere Modelle mit farbigen Perlmuttblättern nicht putzig, sondern lebensfroh – und funktional. „Aquis Date 36,5 MM“, Automatik, Edelstahl, Perlmuttblatt in „Blush Pink“, „Aegean Blue“ oder „Seafoam Green“, je 2200 Euro
Skulptural
MB& F setzt seit jeher auf verbklüffende Konstruktionen, stellt nach eigener Aussage Zeit-Maschinen her und keine Uhren. Das heißt aber nicht, dass sie nicht für den täglichen Einsatz taugen. Die „Legacy Time Machine Split Escapement EVO Sky Blue“ wirkt extrem fragil, mit den scheinbar über dem Blatt schwebenden Ringen für Datum und Gangreserveanzeige und vor allem der unter der Glas-Kuppel schwingenden Unruh, deren Verbindung unter dem Zifferblatt verborgen bleibt. Tatschlich aber ist die zierliche Konstruktion belastbar: Das Werk wird durch einen Schock-Absorber vor Stößen geschützt, das Titangehäuse ist bis 8 bar wasserdicht. Das passt es schon, dass MB&F das Modell mit einem Kautschukband ausliefert. 75.000 Euro.
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