Anfang Februar sollte man vom Wetter in Kopenhagen nicht allzu viel erwarten, doch die Laune darf man sich vom grauen Himmel nicht vermiesen lassen. Die Dänen tun dies schließlich auch nicht, im Gegenteil: Der Winter ist für sie eine Gelegenheit, möglichst viele Schichten bunter, leuchtender Kleidung zu tragen, die nach außen hin ausstrahlt, was man innen fühlt. Dieses Lebensgefühl wurde auf der Copenhagen Fashion Week besonders deutlich. Die Schauenbesucher posierten für die Fotografen in knallpinken Anzügen, gelben Daunenmänteln, neongrünen Kleidern, egal, ob der Nieselregen auf die Kameralinse tropfte.
Die Vorstellung, dass skandinavische Mode sich in erster Linie durch Minimalismus auszeichnet, fordern dänische Designer und ihre lokalen Fans schon lange heraus. Nun, da Dänemark den Lockdown und alle Corona-Restriktionen hinter sich gelassen hat, spürt man den Eigensinn seiner Designer umso mehr.