Die Rückkehr
Der Berliner Salon wieder im Kronprinzenpalais. Dort also, wo die Werkschau von Design- und Handwerkstalenten aus dem deutschsprachigen Raum im Jahr 2015 zum ersten Mal veranstaltet wurde. Diesmal sind unter den insgesamt 51 Teilnehmern weniger alte Hasen, sondern mehr junge Talente. Das ist unbedingt gut, weil plötzlich jemand wie Sojin Park auffällt. Für ihr Upcycling-Label Assembled Half näht die Designerin aus alten Stoffen neue Teile und versieht diese mit Drucken, die sich irgendwo zwischen Graffiti, Comic und ein bisschen Gekritzel bewegen. Klingt irgendwie nach den guten und alten Zeiten?
Zuletzt wirkte die Berlin Fashion Week ja wie ein Flickenteppich aus unterschiedlichsten Formaten und Events. Die Situation verschlechterte zusätzlich der Umzug der Modemesse Premium nach Frankfurt. Dazu kam der Versuch, dort eine eigene Modewoche zu etablieren. Die Messe ist inzwischen zurück, die Schauen am Main sind gescheitert. Das Wirrwarr in Berlin scheint größtenteils beseitigt und der Blick nach vorn gerichtet zu sein. Erstmals seit Langem fühlte sich die Fashion Week wieder wie eine zusammenhängende Veranstaltung an (damit das auch so bleibt, müssen alle Organisatoren jetzt mehr denn je an einem Strang ziehen). Am deutlichsten spürbar war es an den Austragungsorten der Schauen.