Interview

Ein Teller voll Liebe

“Sie fährt Vespa, trägt eine große, runde Brille und kann wie ein beidhändiger Oktopus zeichnen”, mit diesen Worten präsentiert sich die Illustratorin Olimpia Zagnoli auf ihrer Website. Nachdem sie bereits 2018 im Rahmen der Pasta Worldchampionship für Barilla illustriert hat, launcht sie nun vier selbst gestaltete Editions-Verpackungen unter dem Titel “A Sign of Love”.

Frau Zagnoli, wie sinnlich kann Pasta sein?

Ich finde, dass es nichts Intimeres und gleichzeitig Altruistischeres gibt, als für jemanden zu kochen oder gemeinsam an einem Tisch zu essen. Mit den Protagonisten auf den Barilla-Verpackungen, die sich jeweils als Paar eine Spaghetti teilen, soll der Ausdruck tiefster Zuneigung und Verbundenheit vermittelt werden.

Das klingt, als ginge es um mehr als bloßes essen. Erzählen Sie mir mehr von Ihrer Kollektion mit Barilla.

Die „A Sign of Love“ [„Ein Zeichen der Liebe“] Special Editions sind entstanden, um die Idee der „universellen Liebe“ und die Liebe zum Leben zu feiern. Bei der Gestaltung der Motive war es Barilla und mir wichtig, den Spielraum zur Interpretation so offen wie möglich zu halten.

Und, hat das geklappt?

Für die vier verschiedene Pasta-Klassiker sind Illustrationen entstanden, die in der Summe den Ansatz von acht Charakteren skizzieren. Ob Mann oder Frau, ob Mutter und Kind, zwei beste Freunde, oder vielleicht doch ein Liebespaar: Das bleibt jedem Betrachter selbst überlassen. Jedes positive Gefühl, das zwischen zwei oder mehreren Menschen entstehen kann und das sich richtig anfühlt, ist für mich „universelle Liebe“.

2007 haben sie am Istituto Europeo di Design in Mailand ihr Illustrationsstudium abgeschlossen. Seither nimmt ihre Karriere Fahrt auf. Ich denke an Kollaborationen mit Google und Hermès, Veröffentlichungen in der New York Times, mehrere eigene Kinderbücher und Cover für den New Yorker. Ist die Zusammenarbeit mit Barilla für sie als Italienerin der Höhepunkt?

Wenn ich mit großen Kunden und Unternehmen zusammenarbeite, habe ich oft Angst, dass ich nicht den nötigen Raum habe, um mich als Künstlerin auszudrücken. Aber im Fall von

Barilla war ich glücklich, einem sehr flexiblen Unternehmen zu begegnen, das bereit war, sich meine Vorschläge und Ideen anzuhören.

Wie würden Sie einen Tag verbringen, der im Zeichen der Liebe steht?

Für mich persönlich sind es vor allem die kleinen Dinge und die unerwarteten Gesten der Menschen, denen ich im Alltag begegne oder eine Einladung zum gemeinsamen Kochen. Sie ist zugleich immer auch eine Einladung dazu, Zeit miteinander zu verbringen.

Kann man Ihnen also eher mit einem Teller Pasta eine Freude machen als mit einem Blumenstrauß?

Blumen sind zweifelsohne wunderschön – doch dort, wo gemeinsam gespeist wird, entsteht Austausch. Aber wenn möglich, würde ich die köstliche Pasta natürlich gerne neben einem prächtigen Blumenstrauß auf dem Tisch genießen.

 Verraten Sie uns zum Abschluss ihr Lieblings-Pasta-Rezept?

Mein Vater bereitet oft ein sehr einfaches Pastagericht zu, das ich gerne für mich selbst koche – besonders, wenn ich nur wenig Zeit habe. Man bringt das Wasser zum Kochen, gibt die Spaghetti hinein – eine ordentliche Prise Salz nicht vergessen. Vier Minuten vor dem Abgießen gibt man eine Handvoll Kirschtomaten in das kochende Wasser und gart sie zusammen mit der Pasta. Dann lässt man alles abtropfen, zerdrückt die Tomaten mit einer Gabel, gibt Olivenöl dazu, vielleicht ein wenig frischen Basilikum, eine Prise Pfeffer, und fertig ist das Gericht. Buon appetito!

 

Interview
Kimberly Hofmann